TNG: 136
"Chain of Command Part 1" (Geheime Mission auf Seltris 1)

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Staffel6
135: "The Quality..."
137: "Chain of..."
US-Erstsendung:
14.12.1992

SAT1-Erstsendung:
31.5.1994

Regie:
Robert Scheerer

Drehbuch:
Ronald D. Moore

Musik:
Jay Chattaway

Gaststars:
David Warner
als Gul Madred

Ronny Cox
als Captain Jellico

Lou Wagner
als Solok

Natalija Nogulich
als Admiral Nechayev

John Durbin
als Gul Lemec

Inhalt:

Captain Jellico übernimmt überraschend das Kommando der Enterprise, während Picard, Worf und Dr. Crusher für eine Geheimmission trainieren. Jellico macht sich unbeliebt, da er unzählige Änderungen anordnet und die Crew unter einen unnötigen Zeitdruck setzt. Troi versucht ihm zu erklären, daß er die Crew so nur verunsichere, doch er meint nur, daß zum Süßholzraspeln keine Zeit sei und trägt ihr auf, zukünftig offizielle Starfleet-Uniform zu tragen. Picard, Dr. Crusher und Worf verlassen die Enterprise in einem Shuttle. Picard erklärt ihnen, sie wären auf einer Geheimmission nach Celtris Drei im Cardassian-Sektor. Die von dort ausgehenden Hyperraum-Emissionen in Form von Theta-Band-Wellen deuten darauf hin, daß die Cardassian auf Celtris Drei Meta-Gene entwickeln, Viren, die alles Leben auf einem Planeten vernichten können. Auf Torman Fünf können sie einen ferengischen Schmuggler dazu bringen, sie nach Celtris Drei mitzunehmen. Die Enterprise trifft sich mit einem Cardassian-Schiff. Jellico demütigt den cardassischen Gesanten Gul Lemec, indem er ihn unnötig warten läßt und wirft ihm vor, die Cardassian würden sich provozierend verhalten, da sie nach wie vor Planeten ausbeuten. Gul Lemec erwidert hämisch, er habe von einer Geheimmission nach Celtris Drei gehört, er fühle sich dadurch ebenfalls provoziert. Picard, Dr. Crusher und Worf entdecken auf Celtris Drei in einem Höhlenlabyrinth einen abgeschirmten Raum, der jedoch leer ist. Picard erkennt zu spät, daß alles eine Falle der Cardassianer war. Die Cardassianer treten aus ihren Verstecken und eröffnen das Feuer. Worf und Dr. Crusher können fliehen, Picard wird gestellt und zu Gul Madred geführt. Picard erfährt, daß man ihn, den einzigen Mann in Starfleet, der mit Theta-Band-Wellen Erfahrung hat, absichtlich angelockt hat.

Kritik:

"Chain of Command Part 1" war eine ungewöhnlich düstere Episode, welche eindrucksvoll am funkelnden Lack von Starfleet kratzte. Nicht jeder Captain, so wurde deutlich, ist so väterlich und diplomatisch wie Picard, und die ausgesprochen glaubwürdige und charismatische Figur von Jellico erinnerte (schmerzhaft?) daran, daß Starfleet nichtsdestotrotz eine militärisch strukturierte Organisation ist. Wie STAR TREK wäre, ohne die Einschränkung der Autoren, daß zwischen den Hauptfiguren stets unantastbare Harmonie bestehen muß, wurde durch Jellico eindrucksvoll gezeigt und es machte die Dialoge tatsächlich interessanter und mitreißender. Auf die Dauer möchte ich allerdings diesen sturen Jellico nicht mit dem zivilisierten Picard tauschen. Dabei war die Figur von Jellico keineswegs so negativ überzeichnet, wie man vergleichbares von der Classic-Serie und den Kinofilmen gewohnt ist, wo "böse" Starfleet-Captain meist als unzurechnungsfähig dargestellt wurden.

Die Actionsequenzen waren temporeich und mitreißend inszeniert, ebenso Jellicos Kommandostil, bei dem man den Eindruck hatte, er wäre für den Rest der Crew zu schnell. Die Übergabe der Enterprise von Picard an Jellico war nüchtern und militärisch und wirkte wohl gerade dadurch so beunruhigend. Die Gefährlichkeit von Picards Geheimmission wurde eindrucksvoll durch die Trainingsstunden verdeutlicht, was sich dann in den Szenen auf Celtris Drei als spannungssteigernd erwies. Die Cardassian zeigten sich diesmal als überlegene Gegner, die Starfleet immer um einen Schritt voraus waren. Jellicos aggressives Vorgehen war durchaus berechtigt, seine rein militärischen Überlegungen waren trotz allem gut nachvollziehbar.

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Letztes Update:
26. Juli 1999

©1999 Thomas Höhl.