Star Trek - The Next Generation: 15
"11001001" (11001001)

Hauptseite
Staffel1
14: "Angel One"
16: "Too Short"
US-Erstsendung:
5.2.1988

ZDF-Erstsendung:
15.12.1990

Regie:
Paul Lynch

Drehbuch:
Maurice Hurley
Bob Lewin

Gaststars:
Carolyn McCormick
als Minuet

Gene Dynarski
als Commander Quinteros

Katy Beyer
als 01

Alexandra Johnson
als 10

Iva Lane
als 00

Kelli Ann McNally
als 11

Jack Sheldon
als Pianospieler

Inhalt:

SzenenbildDie Enterprise dockt an Sternenbasis 74 an um Wartungsarbeiten durchführen zu lassen. Darüber hinaus soll der Hauptcomputer verbessert und optimiert werden. Dazu kommen Binären an Bord; ein Volk das sich völlig in die Abhängigkeit von Computern begeben hat und dessen Mitglieder immer in Zweiergruppen arbeiten. Während die Crewmitglieder die Zeit für ihre Hobbys und zur Entspannung nutzen, sucht Riker das Holodeck auf und testet die Verbesserungen der Binären am Computer. Tatsächlich ist er von der Figur Minuet völlig begeistert, die ihm in der Holosimulation eines Jazzclubs des New Orleans der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts Gesellschaft leistet. Schliesslich gesellt sich auch Picard zu Riker auf das Holodeck.

Inzwischen droht das Eindämmungsfeld um die Antimateriekammer im Maschinenraum auszufallen. Data befiehlt die Evakuierung des Schiffs auf die Sternenbasis. Nur Picard und Riker bleiben an Bord, da sie von den Geschehnisses ausserhalb des Holodecks nichts mitbekommen. Das Schiff wird auf einen automatischen Kurs weg von der Sternenbasis programmiert um sie nicht zu gefährden. Erst als Minuet mit alle Kraft versucht Picard am Verlsassen des Holodecks zu hindern entdecken die beiden Offiziere, dass sie inzwischen alleine sind und sich das Schiff auf dem Weg zum Heimatsystem der Binären befindet. Minuet gesteht, dass sie von den Binären programmiert wurde um die beiden Männer am Holodeck festzuhalten und dass die Binären das Versagen des Eindämmungsfeldes vorgetäuscht haben um das Schiff zu entführen.

Picard und Riker bemerken, dass gewaltige Datenmengen vom Heimatplaneten der Binären, Bynaus, zum Enterprise-Computer übetragen und gespeichert werden. Um zu verhindern, dass die Binären das Schiff missbrauchen können aktivieren sie die Selbstzerstörung und versuchen danach die Binären auf der Brücke zu überwältigen. Diese sind jedoch schon ausser Gefecht und befinden sich in einem komaähnlichen Zustand. Inzwischen hat die Enterprise Bynaus erreicht. Der ganze Planet wirkt wie tot, alle Computer scheinen abgeschaltet zu sein. Minuet erklärt den beiden, dass eine Naturkatastrophe Schuld am Ausfall der Computersysteme der Binären schuld ist und sie die Enterprise entführten um ihre Speicher auszulagern. Als Picard und Riker beginnen die Daten auf Bynaus zurückzuübertragen erholen sich die Binären und sind gerettet. Die Enterprise kehrt zur Sternenbasis zurück und nimmt ihre Crew wieder auf.

Kommentar

"11001001" ist eine durchaus gelungene Episode, wenn auch ohne große Höhepunkte. Interessant ist, dass zu diesem frühen Zeitpunkt nun schon das zweite Mal das Holodeck eine zentrale Rolle in einer Folge einnimmt. Wie auch "In the Big Goodbye" weiß die Holodeckszenerie zu überzeugen und übt durchaus einen Reiz auf den Zuschauer aus – obwohl es diesmal mehr an der Figur der Minuet liegt als an der Lokalität selbst. Man erfährt wieder ein paar neue Details über Riker, der aber immer noch recht blass erscheint. Immerhin hat er durch seine Posaune ein Hobby und scheint mehr auf brünette Frauen zu stehen als auf Blonde. Da passt es schon ganz gut, dass er selbst zugibt ansonsten nicht viel mit seiner Freizeit anfangen zu können – denn genau den Eindruck hatte man bisher auch von ihm.

Sehr interessant ist auch, dass Picard überhaupt keine Schwierigkeiten damit zu haben scheint, dass sein erster Offizier ein größeres Interesse an einer Holodeckfigur entwickelt. Als er die beiden sich küssend im Holodeck antrifft möchte er sich gleich wieder zurückziehen, um nicht zu stören – nun, der Mann respektiert das Privatleben seiner Crew anscheinend sehr und hat auch kein Problem damit, dass man das Holodeck für diese Art von Freizeitbeschäftigung benutzt. Dass Minuet für Riker aber tatsächlich mehr als nur eine schnelle "Holodecknummer" war, wird durch die Folge "Future Imperfect" (Gedächtnisverlust) aus der vierten Staffel gezeigt, in der ein Alien das Bewusstsein von Riker anzapft um aus seinen Erinnerungen und Empfindungen eine virtuelle Realität zu erstellen. Und dort ist Minuet gleich Rikers holde Angetraute. Tja, so geht es Riker wohl wie vielen von uns – der idealisierte Traumpartner ist selten real, aber verfolgt uns doch ein ganzes Leben lang.

Neben Riker wird auch Data ein kleines bisschen vertieft und entwickelt in dieser Folge das erste Mal Interesse an einer künstlerischen Betätigung. Ansonsten hat die restliche Crew außer Picard und Riker in der Folge nicht viel zu tun, die ganze Arbeit bleibt bei den beiden höchstrangigen Offizieren hängen, die aber ein ganz gutes Team bilden. Zum Glück bleibt dem Zuschauer auch das Standardklischee erspart, dass ein tödlicher Countdown genau in letzter Sekunde gestoppt werden kann.

Die Motivation der Binären, einfach das Schiff zu entführen anstatt erst einmal um Hilfe zu bitten, scheint zwar nicht ganz einleuchtend, aber es sind ja immerhin keine Menschen und müssen so gesehen auch nicht wie Menschen denken und handeln. Eine wirklich Bedrohung durch sie wird nie wirklich spürbar, obwohl man durchaus den Eindruck erhält, dass diese Wesen etwas vorhaben.

Die Evakuierung der Enterprise ist gelungen in Szene gesetzt geworden, auch die Aufnahmen der Sternenbasis sind recht ansehnlich, obwohl es sich nur um wiederverwendetes Material aus dem dritten Kinofilm handelt.

Bemerkenswertes

Der Charakter Minuet, gespielt von Carolyn McCormick, taucht in der Folge "Future Imperfect" (dt.: Gedächtnisverlust) noch einmal auf – dann sogar als Rikers Frau in einer virtuellen Realität, die vom Alien Barash generiert wird.

Gene Dynarski, der Darsteller von Commander Orfil Quinteros, war auch schon in den TOS Episoden "Mudds Women" (Die Frauen des Mr. Mudd) als Ben Childress und als Krodak in "The Mark of Gideon" (Fast unsterblich) zu sehen.

Commander Quinteros war für den Bau der Enterprise D in den Utopia Planitia Flottenwerften im Marsorbit verantwortlich. Diese häufig erwähnte Sternenflotteneinrichtung bekommt man übrigens in der Voyager-Episode "Realtivity" (dt.: Zeitschiff Relativity) zu Gesicht.

Für die Sequenzen mit der Sternenbasis 74 wurde Archivmaterial aus "Star Trek III" verwendet, in die man die Enterprise D Modellaufnahmen hineinkopiert hat. Trotzdem wirken die Aufnahmen sehr schön und beeindrucken auch noch nach fast 15 Jahren.

Datas Interesse an der Malerei taucht zum ersten Mal innerhalb der Serie auf. Originell ist, dass ausgerechnet der blinde Geordi Data dabei hilft, seine kreative Ader zu entdecken.

Die Wartungsmannschaft der Sternenbasis fordert ein Team der Enterprise zu einer Partie Parrises Squares auf. Das Spiel wird auch in "Voyager" wieder erwähnt.

Dr. Crusher freut sich auf einem Besuch bei ihrem ehemaligen Professor Terence Epstein, einem Kybernetikspezialisten. Es wird ein großes Interesse von Dr. Crusher an Kybernetik und kybernetischen Heilungs- bzw. Regenerationsmethoden erwähnt.

Riker ist ein begeisterter Jazz-Fan und spielt selbst Posaune. Ansonsten weiss er laut eigener Aussage nicht sonderlich viel mit seiner Zeit anzufangen.

In dieser Folge wird zum ersten Mal die Selbstzerstörungssequenz der Enterprise D initiiert.

Die Folge wurden in den USA mit dem Emmy für "Best Sound Editing" ausgezeichnet.

Nitpicks

Auf der hochmodernen Enterprise wird für die Zeitanzeige des Selbstzerstörung-Countdowns ein Display mit Leuchtdioden verwendet!

Entweder belauscht der Schiffscomputer die Gespräche der Besatzung, oder er hat prophetische Fähigkeiten, denn als Picard und Riker den Turbolift betreten wollen um mit ihm von einem unteren Deck zur Brücke fahren wollen, kommt die Meldung des Computers, der Zugang zur Brücke sei nicht gestattet und öffnet nicht einmal die Lifttüren!

Warum versucht sich eigentlich niemand an Bord der Enterprise zu beamen, als sich das Kraftfeld wieder regeneriert hat? Zeit dürfte genug gewesen sein, statt dessen schauen Yar, Data und Co dem Schiff nur mit grossen Augen nach!

Einschaltquoten

In den USA fiel "11001001" auf Platz 5 und ein Rating von 10.7 Punkten.

In Deutschland wurde die Episode von 2,92 Millionen Zuschauern verfolgt.

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Letztes Update:
24. Februar 2002

©2002 Martin Seebacher.