Enterprise: 10
"Fortunate Son" (Familienbande)

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Staffel1
9: "Civilisation"
11: "Cold Front"
US-Erstsendung:
21.11.2001

SAT1-Erstsendung:
16.5.2003

Regie:
LeVar Burton

Drehbuch:
James Duff

Gaststars:

Lawrence Monoson
als Matthew Ryan

Kieran Mulroney
als Shaw

Vaughn Armstrong
als Admiral Forrest

Danny Goldring
als nausicanischer Captain

Charles Lucia
als Captain Keene

D. Elliot Wood
als nausicaanischer Gefangener

Daniel Asa Henson
als Junge

Inhalt:

SzenenbildAdmiral Forrest schickt die Enterprise zu dem Frachterschiff "Fortunate", das ein Notrufsignal absendete und sich seitdem nicht mehr meldet. Als die Enterprise die Fortunate erreicht, erhält man auf Funksprüche keine Antwort. Captain Archer leitet ein Außenteam, das sich auf das fremde Schiff begeben soll. Dort werden sie von Matthew Ryan empfangen, dem ersten Offizier der Fortunate. Er informiert Archer, dass der Frachter von nausicaanischen Piraten angegriffen wurde. Der Raumsektor ist seit Jahren für diese Art von Überfällen bekannt. Da der Captain der Fortunate auf der Krankenstation liegt, habe Ryan nun das Kommando.

Officer Ryan behauptet, der Notruf sei nur aus Versehen ausgelöst worden. Ein junges Crewmitglied sei in Panik geraten, und da das Kommunikationssystem danach ausfiel, habe man die Funkmeldung nicht berichtigen können. In Wahrheit benötige man keine Hilfe. Doch Dr. Phlox möchte sich auf jeden Fall um den verletzten Captain kümmern. Tatsächlich benötigt der Patient eine dreitägige Behandlung. Archer überredet Ryan, in der Zwischenzeit einige Techniker der Enterprise auf die Fortunate zu lassen, damit die Verteidigungssysteme des Schiffes verbessert werden können.

Was niemand ahnt: Officer Ryan und Shaw, ein Crewman der Fortunate, haben einen nausicaanischen Gefangenen an Bord. Mit Foltermethoden wollen Sie von ihm einige Informationen erfahren. Inzwischen zeigt Mayweather Ryan die Enterprise. Beide werden Raumstreuner genannt, weil sie beide auf einem Frachtschiff aufwuchsen.

T'Pol scannt auf der Fortunate die Lebenszeichen eines verwundeten Nausicaaners. Sie informiert Archer, und Ryan gesteht dem Captain, dass sich tatsächlich ein nausicaanischer Gefangener auf der Fortunate befindet. Da er der Sternenflotte nicht unterstellt ist, habe Archer kein Recht, ihn aufzuhalten.

Archer muss erkennen, dass er dem Kommandanten der Fortunate nichts befehlen kann, er will aber die technischen Aufbesserungen rückgängig machen lassen. Daraufhin lockt Ryan Archer und sein Team in ein Frachtmodul, das einen Hüllenriss hat. Danach stoßen sie das Modul ab. Kurz darauf feuert die Fortunate auf die Enterprise und ergreift die Flucht.

Während man damit beschäftigt ist, Archer und das Außenteam zu retten, kann Tucker die Langstreckensensoren reparieren, damit man die Verfolgung aufnehmen kann. Mayweather versucht, Archer zu überreden, Ryan ziehen zu lassen, doch Archer ist der Meinung, es gäbe für alle Menschen einen Verhaltenskodex, nicht nur für Mitglieder der Sternenflotte.

Auf der Fortunate prügelt Ryan die verlangten Informationen aus dem Gefangenen heraus. Er erfährt auch die Schildfrequenz-Codes für die nausicaanischen Schiffe. Die Fortunate erreicht den Gegner und jagt die Nausicaans, die auf einen Asteroiden zusteuern. Dort ist eine Ladestation. Ryan befiehlt, das Feuer zu eröffnen, doch die Plasmaentladungen der Fortunate können die Schilde der fremden Schiffe nicht durchdringen.

Die Nausicaans entern den Frachter, um den Gefangenen zu befreien. Inzwischen trifft die Enterprise ein. Captain Archer nimmt Kontakt zu dem nausicaanischen Captain auf, um eine friedliche Einigung auszuhandeln. Angesichts der Feuerkraft der Enterprise ist der Nausicaaner bereit.

Archer kontaktiert Ryan und versucht, ihn zur Vernunft zu bringen. Doch Ryan weigert sich, den Gefangenen auszuliefern. Da spricht Mayweather mit ihm, und er erklärt, Ryan gefährde sich und alle anderen Frachter. Schließlich willigt Ryan ein. Er übergibt den Gefangenen. Später wird Ryan von Captain Keene degradiert.

Kritik:

Hier sieht man es: "Enterprise" hat das Potenzial für neue Stories. Eine Episode wie "Fortunate Son" wäre in einer der anderen "Star Trek"-Serien kaum denkbar gewesen. Ein Grund zum Jubeln? Leider nein, denn etwas so Langweiliges will eben auch keiner sehen.

Man kann ja verstehen, dass die Besatzung der Fortunate nicht begeistert ist, wenn ihre Existenzberechtigung durch Schiffe wie die Enterprise verschwindet. Andererseits haben diese Leute ja nicht gerade das Joch der Arbeitslosigkeit zu befürchten, immerhin werden erfahrene Raumfahrer ja gesucht, wie man an Mayweather sehen kann. Eine schnell voranschreitende Technik dürfte außerdem für die Menschen des 22ten Jahrhunderts nichts Neues mehr sein. Selbst heute wird kaum mehr jemand, der einen Beruf erlernt, davon ausgehen können, dass er mit 20 Jahren die gleiche Tätigkeit ausführen wird wie mit 60.

Abgesehen davon hatte der Konflikt dieser "Raumstreuner" herzlich wenig mit der weiterentwickelten Enterprise zu tun. Es ging darum, dass Ryan sich unbedingt an den Nausicaanern rächen will. Ob er das nun mit einfacher oder neunfacher Warpgeschwindigkeit erledigt, ist ziemlich uninteressant.

Der größte Fehler war, diese "Raumstreuner" als "raue Männer" zu zeigen. Es war weit und breit kein weiblicher Offizier zu sehen, sondern nur muskelbepackte Schläger, die in Machomanier das Essen in sich hineinschlingen und aus ominösen Gründen mit offenem Mund kauen. Zugleich sollten uns diese "Raumstreuner" aber als friedliche Träumer präsentiert werden, die die lange Zeit des Raumfluges mit ihren Familien genießen.

Bemerkenswertes:

Erneut eine Rasse, die wir bereits kennen: Die Nausicaaner. Da selbst Picard mit einem Exemplar dieser Rasse einen Streit hatte, kann man davon ausgehen, dass es so schnell nicht zu einem friedlichen Miteinander mit dieser Rasse kommt.

Mayweathers Eltern lebten auf der "Horizont". Sie waren nicht begeistert, dass ihr Sohn auf die Enterprise ging.

Ein Frachterschiff erreicht maximal Warp 1,8.

Nach langer Abwesenheit ist Porthos endlich wieder zu sehen.

Nitpicking:

Warum sollte ein einjähriger Transportflug bei höherer Warpgeschwindigkeit nicht drin sein? Es kommt doch nur auf die Entfernung an. Wer weiß, vielleicht liegt irgendwo ganz weit entfernt ein Diliziumplanet...

Zu Beginn scannt T'Pol 24 Lebenszeichen auf der Fortunate. Wusste man nicht, wie viele Leute sich dort befinden? Da es keine Toten gab, hätten es nur 23 sein dürfen, und T'Pol hätte viel früher misstrauisch werden müssen.

Ich weiß, das Konzept dieser Serie besagt, dass Beamen nur möglich ist, wenn die Story gar keinen anderen Ausweg gestattet. Andererseits hat man jetzt schon mehrfach problemlos Personen gebeamt. Warum also befreite man nicht auf diese Weise das Außenteam aus dem beschädigten Frachtmodul, um dann gleich die Verfolgung aufzunehmen?

Archer gibt zu, er könne dem Offizier der Fortunate nichts befehlen. Ryan ist aber dabei, eine kriminelle Handlung zu begehen. Jeder Rechtsstaat erlaubt in einem solchen Falle jeder Privatperson das persönliche Eingreifen.

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Letztes Update:
11. Februar 2002

©2002 Thomas Höhl.