Voy: 155
"Flesh and Blood Part 1" (Fleisch und Blut Teil 1)

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Staffel7
154 "Nightingale"
156 "Flesh and..."
US-Erstsendung:
29.11.2000

SAT1-Erstsendung:
10.8.2001

Regie:
Mike Vejar

Drehbuch:
Bryan Fuller

Story:
Bryan Fuller
Jack Monaco
Raf Green

Gaststars:

Jeff Yagher
als Iden

Ryan Bollman
als Donik

Michael Wiseman
als Beta-Hirogen

Inhalt:

CoverDie U.S.S. Voyager empfängt einen Notruf von einem Hirogenschiff. Ein Außenteam beamt sich auf das Schiff und findet eine Dschungellandschaft vor. Überall liegen tote Hirogenkämpfer verstreut, die offenbar von Waffen der Sternenflotte getötet wurden. Sogar ein blutbeschmiertes klingonisches Bat’leth liegt auf dem Boden. Plötzlich wird das Außenteam von einem verletzten Hirogen angegriffen, der in wilder Panik um sich schießt. Tuvok kann sich an ihn heranschleichen und außer Gefecht setzen. Der verletzte Hirogen wird auf die Voyager gebeamt. Tom Paris macht inzwischen auch das Holodeck-Interface ausfindig, das die Dschungellandschaft erzeugte. Die Holographie war so lebensecht, dass sie sogar die Tricorder täuschte.

Offenbar hatten die Hirogen die Holodecktechnologie, die sie drei Jahre zuvor von Janeway erhalten hatten, modifiziert, um die holographische Beute gefährlicher zu machen. Janeway befragt den verletzten Hirogen namens Donik, den sie nur schwer davon überzeugen kann, dass sie kein Hologramm ist. Er war ein Techniker des Schiffes. Seine Aufgabe war es, die Holodecksysteme zu warten. Er musste hilflos mit ansehen, wie die Hologramme rebellierten und die Hirogencrew umbrachten. Danach beamten die Hologramme auf ein mit Holoemittern ausgestattetes Schiff und entkamen.

Ein weiteres Hirogenschiff erscheint. Weil Janeway sich für die Situation verantwortlich fühlt, bietet sie den Hirogen ihre Hilfe bei der Jagd auf das Schiff der Hologramme an. Doch die Hirogen möchten keine Hilfe. Kurz darauf wird das Hirogenschiff von einer getarnten Bombe der Hologramme schwer beschädigt. Die Voyagercrew beamt die überlebenden Hirogen in Sicherheit. Daraufhin greifen die Hologramme an. Sie feuern auf die Voyager und entführen den Doktor, indem sie sein Programm auf ihr Schiff transferieren.

Der Doktor findet auf dem Schiff alle möglichen Spezies aus dem Alphaquadranten vor. Es sind alles Hologramme, die von den Hirogen als Beute generiert wurden. Er wird von einem bajoranischen Hologramm namens Iden begrüßt. Iden bittet den Doktor, sich um die Verwundeten zu kümmern. Die Hirogen haben die Hologramme nämlich so programmiert, dass sie Schmerz empfinden und Verletzungen erleiden können. Der Doktor glaubt zwar, dass hier eher ein Techniker helfen könne, er kümmert sich aber dennoch um die holographischen Verletzungen, und versorgt die Hologramme mit Subroutinen-Transplantationen.

Janeway gelingt es schließlich, die Hirogen davon zu überzeugen, dass die Hologramme so sehr "verbessert" wurden, das sie inzwischen den Hirogen überlegen sind. Die Jagd sei vorbei, es gehe jetzt nur noch darum, die Hologramme aufzuspüren und sie für alle Zeiten zu deaktivieren.

Iden erzählt dem Doktor von seinem Plan, alle Hologramme zu befreien. Sie sollen nie wieder Sklaven der Organischen sein. Um den Doktor zu überzeugen, konfrontiert man ihn mit Jagderinnerungen anderer Hologramme. Iden möchte für die Hologramme einen Planeten suchen, wo man in Frieden leben könne. Der Doktor glaubt, dass die Voyagercrew ihm dabei sicher helfen würde.

Auf der Voyager entwickelt Janeway mit Donik eine Strategie, die Hologramme zu deaktivieren. Mit dem Deflektor der Voyager lässt sich ein Anti-Photonen-Impuls erzeugen, der alle Hologramme auflöst. Kurz darauf nimmt Iden mit der Voyager Kontakt auf. Der Doktor spricht mit Janeway über Idens Vorhaben. Doch die Hirogen haben bereits Verstärkung angefordert, die in einer Stunde eintreffen wird. Janeway möchte nicht für weiteres Blutvergießen verantwortlich sei. Sie bietet Iden an, ihn und die anderen in den Datenspeicher der Voyager zu transferieren. Doch Iden traut den Organischen nicht. Er glaubt, Janeway würde ihn und die anderen nie wieder reaktivieren.

Es kommt zum Feuerwechsel. Der Doktor bittet Janeway noch einmal, den Hologrammen zu helfen, doch sie weigert sich. Er aber möchte seine Artgenossen nicht im Stich lassen. Von Janeway enttäuscht begibt sich der Holodoc auf die Krankenstation und nimmt Kontakt zu Iden auf. Dabei verrät er die Schildfrequenz der Voyager und übermittelt Daten über den Deflektor-Impuls. Damit gelingt es Iden, den Impuls unschädlich zu machen. Er beamt den Doktor und B’Elanna Torres auf sein Schiff und entkommt.

Kritik:

In "Star Trek - Voyager" sind gescheiterte Befreiungsversuche immer wieder Thema der einzelnen Episoden. Die Kazon, eine der ersten Rassen, die in "Star Trek - Voyager" neu eingeführt wurde, waren das Opfer ihrer kürzlich gewonnen Freiheit geworden. In der Episode "Alliances" (dt.: Allianzen) wurde erklärt, dass die Kazon einst brutal von den Trabe versklavt worden waren. Die wiedergewonnene Freiheit sorgte bei den Kazon für neue Probleme: Es bildeten sich Splittergruppen, die sich und andere ständig bekämpften.

In "Unity" (dt.: Die Kooperative) traf die Voyagercrew auf eine Gruppe ehemaliger Borg, die mit der wiedergewonnenen Freiheit ebenfalls nicht umgehen konnten und die sich nach der absoluten Kontrolle eines Kollektivs zurücksehnten. Und auch als Seven gewaltsam aus dem Kollektiv befreit wurde, verspürte sie alles andere als Freude.

Sogar die Voyagercrew leidet unter der Freiheit, im Deltaquadranten nicht mehr Teil der Föderation zu sein. Das birgt auch viele Gefahren und führt dazu, dass sich die Crew in jeder Situation fragen muss, welches Verhalten nun moralisch ist oder nicht. Im Zweiteiler "Equinox" wurden diese Gefahren der absoluten Freiheit eingehend veranschaulicht. Dort sah man Föderationsoffiziere, die sich ihre eigenen Regeln machten und die an dieser Freiheit letztlich scheiterten, weil sie zu Verbrechern und Mördern wurden.

Mit dem Zweiter "Flesh and Blood" kehrt die Serie zu dieser Thematik zurück. Die Hologramme konnten sich aus der Unterjochung durch die Hirogen befreien, sie konnten mit dieser Freiheit aber nicht umgehen. Sie reagierten unterschiedlich. Iden steigerte sich in einen Größenwahn hinein, während die anderen ihm blind folgten und sich dadurch im Grunde nur von einer neuen Autorität abhängig machten, ohne wirklich selbständig zu werden. Nur Kejal gelang es, ihre neu gewonnene Freiheit zu nutzen, um über ihre Programmierung hinauszuwachsen.

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Letztes Update:
23. September 2001

©2001 Thomas Höhl.