Star Trek: 51
"Return to Tomorrow" (Geist sucht Körper)

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Staffel2
50: "By Any Other..."
52: "Patterns of..."

US-Erstausstrahlung:
9.2.1968

ZDF-Erstsendung:
29.12.1973

Produzent:
Gene Roddenberry
Walter M. Jeffries

Regie:
Ralph Senensky

Drehbuch:
Gene Roddenberry

Story:
John T. Dugan

Musik:
George Duning

Gaststars:

Diana Muldaur
als Dr. Mulhall
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Die Handlung

SzenenbildDie Enterprise nähert sich einem noch nicht erforschten Planeten. Spocks Sensoren registrieren, daß die Atmosphäre dieser Welt vor etwa 500.000 Jahren zerstört worden ist. Da ertönt auf der Brücke eine Stimme. Er ist der Geist von Sargon, der Kirk bittet, mit der Enterprise in eine Umlaufbahn zu gehen und zu den von ihm eingestellten Koordinaten im Inneren des Planeten zu beamen. Kirk zögert erst, ist aber schließlich bereit. Im Transporterraum treffen sie auf die Astrobiologin Dr. Ann Mullhall, die von irgend jemandem den Befehl bekam, sich zu diesem Einsatz zu melden. Sargon aktiviert, und Kirk, Spock, Dr. McCoy und Dr. Mullhall verschwinden - nicht aber die beiden Sicherheitsoffiziere.

Die vier landen in einer Höhle, die zur Zeit der Katastrophe auf der Oberfläche erbaut worden ist. In einer weiteren Höhle entdecken sie auf einem Podest eine gelbe, in einem pulsierenden Licht leuchtende Kugel, die sich als Sargon vorstellt. Sargon hält es für möglich, daß die Menschen die Nachfahren seiner Rasse sind, da sein Volk vor langer Zeit andere Welten besiedelt hat. Als Kirk fragt, wie sie helfen können, übernimmt Sargon dessen Körper. Kirks Geist ist nun in der Kugel, hat aber nicht genug Energie, um mit ihnen zu sprechen.

Vor 500.000 Jahren hat es auf Arret einen Krieg gegeben, der schließlich die Oberfläche zerstörte. Um den fähigsten Köpfen eine Überlebenschance zu geben, wurden diese Kammern mit den Kugeln eingerichtet. Aber nur zwei Arretianer haben diese lange Zeit überlebt. Thalassa, Sargons Frau, und Henoch von der Gegenseite.

Sargon bittet Spock und Ann Mullhall, ihre Körper den beiden für einen begrenzten Zeitraum zu überlassen, damit die drei sich Androiden bauen können, in die sie dann eindringen, um wieder in einem Körper zu leben. Mit dem energiereicheren Geist wird aber die Stoffwechselrate lebensgefährlich beschleunigt, und daher gibt Sargon Kirk seinen Körper zurück, bevor dieser irreparabel geschädigt wird.

Kirk muß die Bitte Sargons erst mit seinen Leuten diskutieren. Wenn sie ablehnen, wird Sargon diese Entscheidung akzeptieren. Kirk bespricht mit seinen Offizieren im Konferenzraum die Lage, und obwohl Scotty und McCoy sehr skeptisch sind, stimmen sie dem Transfer schließlich zu. Dieser wird in der Krankenstation vollzogen. Spocks Körper verkraftet den Transfer besser als die beiden Menschen, und Sargon und Thalassa kehren in ihre Kugeln zurück, bevor Kirk und Mullhall einen Schaden erleiden.

Henoch in Spocks Körper erarbeitet ein Medikament, um den Körper an den erhöhten Stoffwechsel zu gewöhnen. Christine Chapel assistiert ihm dabei. Doch für Sargon hat Henoch ein anderes Präparat vorbereitet, das ihn und Kirks Körper mit der Zeit töten wird. Chapel bekommt das natürlich mit und wird von ihm hypnotisiert, so daß sie sich an nichts mehr erinnert.

Sargon und Thalassa übernehmen wieder die beiden menschlichen Körper, beginnen mit der Konstruktion und erinnern sich an alte Zeiten. Wenig später kippt Sargon um, und McCoy kann nur noch seinen Tod feststellen. Er hält den Körper zwar künstlich am Leben, hat aber keine Ahnung, wie er Kirks Geist aus der Kugel in den Körper zurückbringen soll.

Inzwischen bearbeitet Henoch Thalassa und überzeugt sie, daß so ein lebender Körper doch viel besser ist als ein Roboter. Thalassa möchte nun Dr. Mullhalls Körper behalten und will McCoy überreden, doch der weigert sich. Thalassa demonstriert ihre überlegenen Kräfte und setzt McCoy starken Schmerzen aus, doch plötzlich ertönt wieder Sargons Stimme. Er hat Kräfte, von denen Henoch keine Ahnung hat, und als der Körper starb, drang er in die Materie der Enterprise ein.

Sargon hat einen Plan, um Henoch auszuschalten, und McCoy wartet draußen in seinem Büro. Das Schiff erbebt, und Schwester Chapel läuft wie hypnotisiert an ihm vorbei. Sargon und Thalassa haben Kirk und Dr. Mullhall ihre Körper zurückgegeben, und Kirk hat alle drei Kugeln zerstört. Für Spock hat das den Tod bedeutet. McCoy bereitet eine für Vulkanier giftige Spritze vor und begleitet Kirk damit auf die Brücke, wo Henoch das Kommando an sich reißen will. Er liest die Gedanken der Besatzungsmitglieder, bekommt aber doch nicht mit, wie Chapel ihm plötzlich das Gift injiziert. Als Spocks Körper stirbt, kann Henoch nicht in seine Kugel zurück und ist daher nun vernichtet. Ein weiterer Transfer, und Spock steht wieder auf. Sein Geist befand sich in Schwester Chapel, so daß er von Henoch nicht entdeckt und kontrolliert werden konnte.

Sargon suggerierte McCoy, daß die Giftdosis tödlich sein würde, denn Henoch würde diese Information in seinen Gedanken lesen und aus Spocks Körper fliehen. Sargon hat eingesehen, daß sie in dieser Welt nicht existieren können. Daher werden sie in die Vergessenheit eindringen. Er bittet Kirk und Mullhall, ihnen noch einmal ihre Körper für einen letzten Abschied zu leihen. Die beiden willigen ein, und Sargon küßt seine Frau ein letztes Mal, bevor sie für immer diese Welt verlassen.

Besprechung

"Return to Tomorrow" postuliert die These, daß jedes Lebewesen eine Seele hat, die auch unabhängig vom Körper existieren kann. Die Seelen oder Geister der Arretianer sind so energiereich, daß sie dabei mit anderen Wesen in Kontakt treten können. Allerdings sind diese Seelen nicht unsterblich, denn die drei sind die einzigen Überlebenden von mehreren Arretianern, deren Kugeln sich in der Höhle befinden. Auch wird Henoch getötet, und die Vergessenheit, in die Sargon und Thalassa am Ende eindringen, wird wohl auch den Tod bedeuten.

Sargon erläutert, daß sein Volk den Menschen recht ähnlich war, nur mit viel größeren Gehirnen. Sie hielten sich für so mächtig, daß sie sich in ihrer ultimativen Krise selbst zerstörten. Sargon erklärt, daß auch den Menschen diese Krise noch bevorsteht. Er vermutet auch, daß die Menschen die Nachfahren der Arretianer sind und nennt sie deshalb "meine Kinder". Doch Dr. Mullhall wendet ein, daß sich das Leben auf der Erde selbständig entwickelt hat. Spock überlegt aber, daß diese Theorie einige Rätsel in der Entwicklung der Vulkanier lösen könnte.

Wenn man Sargon, Henoch und Thalassa symbolisch betrachtet, ergibt sich folgendes Bild: Sargon ist das absolut Gute. Man kann ihn auch als ein Symbol für Gott sehen. Henoch ist das Böse, der Satan. Dies wird um so deutlicher, da er Spocks Körper übernimmt. Mit den spitzen Ohren und hochgezogenen Augenbrauen wirkte Spock schon immer etwas satanisch, und wenn Henoch nun in Spocks Körper grinst und scherzt, wird dieser Eindruck noch verstärkt. Und Thalassa gehört zu dem Guten, verfällt aber auch einmal dem Bösen - sie symbolisiert den Menschen, der ursprünglich das Werk Gottes ist, der Versuchung verfällt, dann aber seine Fehler einsieht. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch den Namen Arret. Rückwärts gelesen ergibt sich daraus "Terra", die Erde. Der Name für den Planeten wird in der Episode nie erwähnt, ist aber im Drehbuch von "Return to Tomorrow" zu finden.

Christine Chapel erlebt wohl die größte Freude. Sie ist eins mit ihrem geliebten Spock. Im Grunde ist diese Geistesverschmelzung die gleiche, die Spock mit McCoy in ST III - The Search for Spock durchführt. Beide Personen - Chapel und McCoy - wirken jeweils recht seltsam und benötigen die Hilfe eines anderen Telepathen, um die Verbindung wieder zu lösen.

Der Android, den die Arretianer erbauen, ist ein Schauspieler, der vollkommen mit Gummi überzogen ist und dessen Gesicht man nur in den berühmt-berüchtigten Bloopers sieht.

Sargons Kugel erscheint in Verbindung mit einigen Teilen von Nomad ("The Changeling") in "The Enterprise Incident" als romulanische Tarnvorrichtung.

Diana Muldaur spielt in "Is There in Truth no Beauty" Dr. Miranda Jones und hat 19 Jahre später einen erneuten Auftritt in Star Trek . In der zweiten Season von TNG spielt sie die Bordärztin Dr. Katherine Pulaski. Sargons Stimme wird von James Doohan gesprochen. Henoch und Thalassa sprechen erst in den Körpern von Spock und Dr. Mullhall. Sie sprechen mit den Stimmen der beiden (wie auch Sargon dann mit Kirks Stimme spricht), nur klingen diese dann weitaus schallender, um die energiereicheren Geister anzudeuten.

Arret erscheint als eine gelbe Kugel mit wenigen bräunlichen und weißen Flecken. Es ist dasselbe Modell wie z.B. Gamma Hydrae IV.

Die Szenen, die das ZDF herausgeschnitten hat, gehören zu den eindrucksvollsten in der Episode. Es fehlt das Stück, in dem Sargon, nachdem er Kirk übernommen hat, dessen Körper entdeckt. Er kann wieder atmen, fühlen. Seine Bewegungen sind zu Beginn noch sehr steif, doch er gewöhnt sich rasch an den Körper. In der Diskussion im Konferenzraum hält Kirk eine Rede, was aus der Menschheit wohl geworden wäre, wenn der Mensch aus Angst vor dem Unbekannten immer nein gesagt hätte, wie McCoy es nun tut, weil seiner Ansicht nach das Risiko zu groß sei. In der deutschen Fassung fehlt diese eindrucksvolle Rede, wie auch eine kleine Szene, in der Sargon und Thalassa sich an vergangene Zeiten erinnern.

Wenn die Arretianer sich in den geliehenen Körpern befinden, haben Kirk, Spock und Ann Mullhall in der deutschen Version neue Stimmen bekommen, die ganz normal klingen. Das ist unlogisch, denn der Kehlkopf und Mund, wo die Stimme gebildet wird, haben sich beim Transfer überhaupt nicht verändert. Und falls die Arretianer mit ihren eigenen Stimmen sprechen sollten, warum machen dann die Wirtskörper die dazugehörigen Mundbewegungen?

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Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
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Letztes Update:
16. Oktober 1998

©1998 Martin Stahl.