Star Trek: 29
"Operation: Annihilate" (Spock außer Kontrolle)

Hauptseite
Staffel1
28: "The City on..."
30: "Catspaw"

US-Erstausstrahlung:
6.4.1967

SAT1-Erstsendung:
18.1.1988

Produzent:
Gene Roddenberry
Walter M. Jeffries

Regie:
Herschel Daugherty

Drehbuch:
Stephen W. Carabatsos

Musik:
Alexander Courage

Gaststars:

Dave Armstrong
als Kartan

Craig Hundley
als Peter Kirk

Joan Swift
als Aurelan Kirk

Maurishka Taliferro
als Zara Jamal

Die Handlung

Szenenbild Die Enterprise verfolgt die Spur eines Massenwahnsinns, der im Laufe der Jahrtausende mehrere Zivilisationen ausgelöscht hat. Nach Spocks Berechnungen müßte Deneva das nächste Opfer sein. Die Enterprise macht sich auf den Weg in das System, kommt aber offensichtlich zu spät, denn sie trifft auf ein kleines Raumschiff, dessen Pilot von diesem Wahnsinn befallen ist und sein Schiff direkt in die denevanische Sonne steuert. Die Enterprise kann ihn nicht mehr retten und nimmt Kurs auf Deneva. Dort lebt auch Kirks Bruder Sam mit seiner Familie.

Die Enterprise empfängt einen kurzen Notruf von Kirks Schwägerin Aurelan, und ein Landetrupp, bestehend aus Kirk, Spock, McCoy, Scotty, Yeoman Zahara Jamal und einer Wache, beamt in die Hauptstadt des Planeten. Sie ist wie ausgestorben, doch dann erscheinen einige Männer und wollen mit Knüppeln auf das Team losgehen. Ihren Rufen zufolge handeln sie jedoch gegen ihren eigenen Willen. Die Männer der Enterprise sind gezwungen, sie zu betäuben und gehen dann in Sams Labor. Samuel Kirk ist tot, seine Frau Aurelan schreit in wilder Agonie und versucht, das Labor vor Eindringlingen zu beschützen. McCoy betäubt sie und nimmt sie und ihren Sohn Peter, der bewußtlos ist, mit auf die Enterprise. Kirk ist dabei, als Aurelan in der Krankenstation erwacht. Sie berichtet von Wesen, die vor einigen Monaten von Ingraham B kamen. Sie brachten dort Menschen unter heftigsten Schmerzen unter ihre Kontrolle und zwangen sie, sie nach Deneva zu fliegen. Nach einem letzten Schrei stirbt Aurelan in Agonie. Kirk kehrt auf Deneva zurück. Es sind keine weiteren Kolonisten mehr aufgetaucht, und der Landetrupp sucht nach den fremden Wesen, die sich bevorzugt im Schatten aufhalten. Sie finden die Fremden, die fliegenden Pfannkuchen ähneln und den Landetrupp angreifen. Die Phaserstrahlen zeigen keine Wirkung. Spock wird von einem der Wesen angegriffen, das sich an seinen Rücken heftet. Kirk kann es entfernen, doch nun ist auch Spock infiziert.

Alle kehren auf die Enterprise zurück, und McCoy stellt fest, daß sich Teile des Wesens in Spocks Nervensystem aufhalten, die er nicht entfernen kann. Spock erleidet stärkste Schmerzen. Er dringt auf die Brücke vor, und das Wesen in seinem Inneren zwingt ihn, die Steuerung zu übernehmen. Er kann aber von der Brückencrew überwältigt werden. McCoy injiziert ihm stärkste Schmerzmittel. Mit einem Meßgerät zeigt er Kirk die immensen Schmerzen, die Spock aushalten muß. Spock nutzt eine vulkanische Technik, um den Schmerz zu beherrschen und ist dann wieder Herr über sich selbst. Da er bereits infiziert ist, ist er der einzige in Frage kommende, der auf den Planeten zurückkehren kann, um ein Exemplar für weitere Untersuchungen zu fangen. Kirk willigt ein, und bald kehrt Spock mit einer weiteren Kreatur zurück. McCoys Untersuchungen ergeben, daß es einer Zelle von einer Art Gehirn entspricht. Der Arzt kennt kein Mittel, um es zu vernichten. Allerdings hat der Denevaner, der in die Sonne geflogen ist, kurz vor seinem Tod gerufen, daß er frei sei. Außerdem verkriechen sich die "Pfannkuchen" auf dem Planeten in den Schatten. Anscheinend ist Licht das Gegenmittel. Kirk setzt seine ganzen Hoffnungen darauf, da er sonst den Planeten vernichten müßte, da sich diese Wesen auf keinen Fall weiter ausbreiten dürfen. Sie setzen die Kreatur einer starken Beleuchtung aus, und das Wesen stirbt. Dann probiert es Spock, und unter dem Lichteinfluß stirbt auch das Wesen in seinem Körper, aber Spock erblindet. Wenig später ergeben Tests, daß nicht das gesamte Lichtspektrum nötig ist. Ultraviolette Strahlen erreichen das Ergebnis auch. Spock hätte also gar nicht blind werden müssen.

Die Enterprise setzt einen Ring von Satelliten aus, die Deneva mit ultraviolettem Licht bestrahlen und den Planeten von den Parasiten befreien. Als Spock die Brücke betritt, kann er wieder sehen. Er hat ein inneres Augenlid, das ihn bei starker Lichteinstrahlung schützt. Allerdings ignorieren es die Vulkanier in der Regel, so wie die Menschen ihren Blinddarm.

Besprechung

"Operation: Annihilate!" ist die letzte Folge der ersten Season und hat die Gelegenheit, ein krönender Abschluß zu sein, verpaßt. "Operation: Annihilate!" besteht nur aus dem Problem, die fliegenden Parasiten zu vernichten. Es gibt keine ausgeprägten Persönlichkeiten, und von Kirks Familie erfährt man auch nicht viel. Sein Neffe Peter ist der einzige Überlebende. In "What are Little Girls Made of?" erwähnt Kirk, daß sein Bruder George Samuel Kirk heißt und nur er ihn "Sam" rufe, außerdem hat er drei Söhne. Die beiden Brüder sehen sich sehr ähnlich, wenn Sam auch älter erscheint. Das ist kein Wunder, denn er wird ebenfalls von William Shatner gespielt, der mit einem Schnurrbart und grauen Haaren versehen worden ist. Und auch wenn es in der Raumflotte heißt "the show must go on" und es Kirks größtes Problem ist, Deneva zu retten, so ist es dennoch seltsam, wie schnell er die Trauer über Sams Tod überwindet, wenn man bedenkt, wie er auf den Tod von David Marcus in ST III reagiert, den er kaum kennt. Es ist schwer vorstellbar, daß Kirk die ganze Folge hinweg den Tod seines Bruders so verdrängen kann, daß man ihm nichts anmerkt.

Spock zeigt, wie sehr er seinen Körper kontrollieren kann, daß er es damit schafft, die immensen Schmerzen zu verdrängen, aber es ist doch suspekt, daß er sein inneres Augenlid einfach vergißt und daß er seine Sicht, als es ihm wieder einfällt, prompt wieder erlangt. Seine Bemerkung am Ende ergibt auch wenig Sinn, da bei uns Menschen eigentlich keine Tendenz besteht, den Blinddarm zu ignorieren. Wenn er schmerzt, kommt er heraus, und das hat mit einem vergessenen Augenlid wenig zu tun. Das innere Lid schützt die Vulkanier vor dem Licht ihrer grellen Sonne, also dürften sie es kaum ignorieren, wenn sie geblendet werden. Spocks Erblindung wäre auch gar nicht nötig gewesen, da das ultraviolette Licht alleine ausreicht, die Parasiten zu töten. Aber auch hierzu ist die starke Intensität notwendig. Kirk sucht nach einer Lösung ohne Nebenwirkungen und vergißt dabei, daß ultraviolettes Licht energiereicher als sichtbares Licht und somit gefährlicher ist. Jeder Urlauber mit Sonnenbrand kann dies bestätigen.

Unwahrscheinlich erscheint auch, daß Spock es in 15 Sekunden von der Krankenstation zur Brücke schafft. Da ist keine Szene dazwischen oder ausgelassen, die eine längere Zeit andeuten könnte. Spock verschwindet aus der Krankenstation, Chapel ruft die Brücke, und in der nächsten Szene auf der Brücke hört man sie ohne Unterbrechung weitersprechen (also ist dazwischen keine weitere Szene), Kirk alarmiert die Besatzung, und schon kommt Spock aus dem Lift. Das alles dauert genau 15 Sekunden.

Es ist immer wieder die Rede davon, daß die Phaser den Parasiten nichts anhaben können, doch als Spock auf den Planeten beamt, um ein Exemplar zur Untersuchung zu besorgen, betäubt er es mit seinem Phaser. Trotz allem hat "Operation: Annihilate!" auch interessante Aspekte, z.B. die Tatsache, daß wir Kirks Familie sehen (auch wenn nicht viel daraus geworden ist).

Das Planetenmodell von Deneva zeigt eine ästhetisch wirkende blaue Kugel mit wenigen Wolken und deutlich abgesetzten Kontinenten. Der Planet wird auch als der schönste in der Föderation bezeichnet. Das Modell sticht hervor, da es in keiner anderen Episode verwendet wird. Die Hauptstadt von Deneva existiert wirklich. Die Außenaufnahmen fanden unter freiem Himmel bei der T.R.W. Corporation in Kalifornien statt. Die Stadt ist futuristisch wie ganz selten eine in Star Trek.

Die Denevaner tragen die Anzüge aus "The Devil in the Dark". Schwester Chapel trägt neben ihrer üblichen Schwesterntracht eine Uniform, die sonst nur Statisten tragen. McCoy trägt sie auch bei Tormolens Operation in "The Naked Time" und Fisher trägt sie in "The Enemy Within". Aber Chapel ist die einzige Frau, die wir sie je tragen sehen. Yeoman Jamal ist ein dunklerer, südamerikanischer Typ. Leider hat sie kaum Dialog. Es fällt auch negativ auf, daß sie als Frau die einzige ist, die nicht auf die Denevaner feuert, als das Landeteam von ihnen angegriffen wird.

Obwohl Uhura die Brücke nicht verläßt, trägt sie an ihrer Uniform den schwarzen Gürtel. Als Kirk sie zu Beginn der Episode anpflaumt, hat sie soviel Zivilcourage, sich dagegen zu wehren.

Craig Hundley erscheint wieder in "And the Children Shall Lead" als Tommy Starnes.

Die deutsche Fassung hat sich einen ziemlichen Fehler geleistet. Im Original ruft McCoy die Enterprise, um hochgebeamt zu werden, in der deutschen Version aber Scotty, obwohl der doch auch zur Landegruppe gehört und im Zimmer nebenan steht.

Spock wird ab "Operation: Annihilate!" regelmäßig als "Vulcan" bezeichnet und nicht mehr als "Vulcanian".

Nach 29 Episoden ist die erste Season von Star Trek vorüber. Sie wird von vielen als die beste angesehen. Innerhalb der Season gab es noch einige Änderungen, z.B. der Abgang von Janice Rand, die Verwendung der schwarzen Gürtel, "Vulcan" statt "Vulcania", doch zum Ende hin haben sich die Elemente der Serie weitgehend stabilisiert.

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
Star Trek Shop
Top
28: "The City on..."
30: "Catspaw"
Letztes Update:
15. Oktober 1998

©1998 Martin Stahl.