Star Trek: 14
"Court Material" (Kirk unter Anklage)

Hauptseite
Staffel1
13: "The Galileo..."
15: "The Menagerie"

US-Erstausstrahlung:
2.2.1967

SAT1-Erstsendung:
10.6.1972

Produzent:
Gene Roddenberry
Walter M. Jeffries

Regie:
Marc Daniels

Drehbuch:
Don M. Mankiewicz
Steven W. Carabatsos

Story:
Don M. Mankiewicz

Musik:
Alexander Courage

Gaststars:

Jeffrey Hunter
als Christopher Pike

Reginald Lalsingh
als Captain Chandra

Percy Rodriguez
als Commodore Stone

Elisha Cook jr.
als Samuel T. Cogley

Joan Marshall
als Lt. Areel Shaw

Richard Webb
als Lt. Cmd. Benjamin Finney

Alice Rawlings
als Jamie Finney

Hagen Beggs
als Lt. Hansen

Winston DeLugo
Timothy

Die Handlung

Während eines Ionensturms hat sich Lt. Commander Benjamin Finney im Ionenschirm aufgehalten, um dort Messungen vorzunehmen. Bei Alarmstufe Rot hatte Kirk keine andere Wahl, als den Ionenschirm abzuwerfen, um das Schiff zu retten, auch wenn Finney dabei umkam. Nun ist die Enterprise zu Reparaturen im Orbit um Raumbasis 11. Kirk wartet im Büro von Commodore Stone auf Spock mit dem Logbuch und gibt den Vorfall zu Protokoll. Plötzlich kommt Ben Finneys Tochter Jamie ins Büro gestürmt und beschuldigt Kirk, ihren Vater umgebracht zu haben. Inzwischen hat Stone sich den Logbuchauszug angesehen und festgestellt, daß Kirk nicht bei Alarmstufe Rot, sondern schon bei Gelb den Ionenschirm abgeworfen hat. Stone untersucht nun, ob gegen Kirk wegen fahrlässiger Tötung und Meineid Anklage erhoben werden muß. Die Sache spricht sich schnell herum. Kirk wird in der Bar der Raumstation von Freunden Finneys unfreundlich drauf angesprochen.

Bei der Befragung durch Stone erzählt Kirk von seinem Verhältnis zu Finney. Er und Ben Finney waren gute Freunde gewesen. Finney benannte sogar seine Tochter Jamie nach ihm. Als Kirk und Finney auf der U.S.S. Republic dienten, wäre aufgrund einer Fahrlässigkeit Finneys das Schiff beinahe zerstört worden. Kirk entdeckte und berichtigte den Fehler rechtzeitig und machte eine Eintragung ins Logbuch, was Finneys Karriere sehr schadete. Seitdem war es mit der Freundschaft aus. Während des Ionensturms hatte Finney Dienst, und nur deshalb teilte Kirk ihn für die Messungen im Ionenschirm ein. Bei Alarmstufe Rot mußte Kirk den Schirm abwerfen, nachdem er Finney genug Zeit gegeben hatte, um sich zu retten. Doch laut Computerlogbuch hat Kirk den Schirm bereits bei Alarmstufe Gelb abgeworfen.

Stone bietet Kirk an, eine Stelle beim Bodenpersonal anzunehmen, dann könnte die Sache vertuscht werden, denn er will ein Kriegsgericht vermeiden. Doch Kirk ist damit nicht einverstanden und fordert sogar, vor Gericht gestellt zu werden, um so seine Unschuld zu beweisen.

In der Bar trifft Kirk Areel Shaw, eine Juristin und Jugendfreundin von ihm. Er bittet sie, seine Verteidigung zu übernehmen. Sie kann seiner Bitte aber nicht entsprechen, da sie schon die Rolle der Anklägerin übernommen hat. Sie rät ihm, sich an Samuel T. Cogley zu wenden, einen exzentrischen Anwalt, der Bücher dem Computer vorzieht. Die Verhandlung beginnt. Areel Shaw ruft Spock in den Zeugenstand, der von Kirks Unschuld überzeugt ist, aus rein logischen Schlußfolgerungen natürlich. Als nächstes wird die Personaloffizierin als Zeugin aufgerufen, die den Vorfall auf der Republic bestätigt. Der nächste Zeuge ist Dr. McCoy, der zugeben muß, daß es aus psychologischer Sicht durchaus möglich wäre, daß Kirk Finneys Haß unbewußt mit Haß beantwortet hat. Sam Cogley nimmt keinen der Zeugen ins Kreuzverhör. Statt dessen ruft er Kirk in den Zeugenstand. Seine Identifikation dauert lange, weil der Computer alle Ehrungen und Verdienste aufzählt. Kirk erzählt noch einmal, was sich während des Sturms auf der Enterprise zugetragen hat und betont, daß er auch in Zukunft ein Crewmitglied opfern würde, um das Schiff zu retten. Doch die optischen Aufzeichnungen des Computers zeigen eindeutig, daß Kirk den Ionenschirm schon bei Alarmstufe Gelb abgeworfen hat. Auch Kirk wird jetzt etwas unsicher. Später meldet sich Spock von der Enterprise, und als Kirk erwähnt, daß dieser sich langsam nach einem neuen Schachpartner umsehen sollte, hat Spock eine Idee. An Bord der Enterprise regt sich Dr. McCoy darüber auf, daß Spock Schach gegen den Computer spielt, während Kirk um seine Karriere kämpft. Doch Spock hat seine Gründe dafür: Er selbst programmierte den Computer zum Schachspiel. Da der Computer deshalb genau das gleiche Spielniveau hat wie Spock, kann es bei einem Spiel zwischen den beiden höchsten zu einem Gleichstand kommen. Dennoch hat er an diesem Tag schon mehrere Partien gegen den Computer gewonnen. Da sich seine Spielkünste nicht schlagartig verändert haben können, liegt die Vermutung nahe, daß irgend etwas im Datenspeicher des Computers verändert worden ist.

Kurz vor der Urteilsverkündung berichten Spock und McCoy Cogley von ihren Erkenntnissen. Der verlangt, daß Kirk dem Hauptbelastungszeugen, dem Computer der Enterprise, gegenübergestellt wird. Wenn diesem Antrag nicht stattgegeben werde, so argumentiert er, dann bedeute dies, daß der Computer über dem Menschen stehe. Er kann das Gericht überzeugen, und die Verhandlung wird auf der Enterprise fortgesetzt. Spock erklärt dem Gericht die Situation: Nur drei Personen wären in der Lage, den Datenspeicher zu verändern: Kirk, Spock und Benjamin Finney. Es ist möglich, daß Finney doch noch rechtzeitig den Ionenschirm verlassen konnte, sich vor den Suchmannschaften versteckte und dann den Datenspeicher manipulierte. Das würde bedeuten, daß sich Finney immer noch an Bord befindet.

Bis auf die Brückencrew und den Transporteroffizier verläßt das gesamte Personal die Enterprise. Die akustischen Sensoren werden so eingestellt, daß sie die Herztöne aller anwesenden Personen aufnehmen. Der Herzschlag aller Personen an Bord ist nun durch die Lautsprecher zu hören. Mit einem Gerät schaltet McCoy die Herztöne aller Anwesenden aus. Doch am Ende ist noch ein Klopfen zu hören: Finneys Herz. Er wird lokalisiert, und Kirk macht sich auf den Weg. Als die beiden aufeinandertreffen, kommt es zum Kampf, und Finney versucht, Kirk zu töten. Schon vorher hat er einige Schaltungen sabotiert, was bewirkt, daß sich die Enterprise nicht mehr lange im Orbit halten kann und zu verglühen droht. Mit dem Bluff, Jamie sei an Bord, kann Kirk Finney überwältigen und anschließend die Schaltungen reparieren. Das Gericht ist damit einverstanden, die Anklage gegen Kirk fallenzulassen. Später verabschiedet sich Areel Shaw von Kirk mit einem Kuß und erzählt ihm, daß Sam Cogley bereits seinen neuen Mandanten vertei-dige: Ben Finney.

Besprechung

In "Court Martial" werden zum ersten Mal andere Einrichtungen der Raumflotte gezeigt. Anstelle fremder Planeten sehen wir eine der so oft erwähnten Raumbasen. Diese auf verschiedenen Planeten gebauten Stationen haben neben Verwaltungs-, Koordinations- und Erholungszentren auch Reparatureinrichtungen für Raumschiffe. Stone erwähnt, daß das Raumdock für die Enterprise freigemacht werden soll, wobei man zum ersten Mal in Star Trek ein Raumdock im ersten Kinofilm sieht.

Stone erwähnt dabei auch das Raumschiff Intrepid, ein von Vulkaniern bemanntes Schiff, das in "The Immunity Syndrome" durch die Weltraumamöbe vernichtet wird. Durch das Fenster von Stones Büro ist ein Teil der Planetenoberfläche und der Gebäude der Raumbasis (gemalt) zu sehen. Der Planet ist der blau-schwarze Typ mit einigen Wolkenstreifen wie Psi 2000 oder Exo III.

Kirk erwähnt, daß er jederzeit wieder ein Besatzungsmitglied opfern würde, um das Schiff zu retten. Dieses Thema wird in der TNG-Episode "Thine Own Self" wieder aufgegriffen. Hier muß Deanna Troi, um ihre Kommandoprüfung zu bestehen, in einer Holodecksimulation Geordi in den Tod schicken, um die Enterprise zu retten.

Es ist die erste Folge, in der Kirk, Spock und McCoy ihre Galauniformen tragen. Sie bestehen aus glänzenderem Stoff mit Stehkragen, sowie bei Kirk und Spock mit goldener Borte. Anstelle des Enterprise-Abzeichens hat Kirk auf seiner Uniform ein sternförmiges Symbol. Seltsamerweise trägt die Personaloffizierin während der Verhandlung ihre normale Uniform. Die Galauniformen erscheinen wieder in "The Menagerie", "Space Seed", "Journey to Babel" und "The Savage Curtain". Das Wickelshirt zu Beginn der Folge trug Kirk bereits in "The Enemy Within" und ist in einem anderen Schnitt auch in mehreren Episoden der zweiten Season zu sehen.

Einige der Wände des Kasinos stammen aus Baloks Schiff aus "The Corbomite Maneuver". Das Büro erscheint noch einmal in der nachfolgenden Episode "The Menagerie", dort aber ohne den Transporter, der eine vereinfachte Version des Enterprise-Transporters darstellt. Mit ihm können nur zwei Personen gleichzeitig gebeamt werden, und er scheint eine Art Passiv-Transporter zu sein. Da keine Transporterkonsole zu sehen ist, kann er wohl nur als Sende- oder Empfangsstation in Verbindung mit einem anderen Transporter benutzt werden. Er wird noch einmal in der K7-Station in "The Trouble with Tribbles" verwendet.

Im Kasino ist von der "vulcanian expedition" die Rede. "Court Martial" ist eine der wenigen Folgen, in denen der Planet noch "Vulcania" und nicht "Vulcan" heißt. "Vulcania" erscheint noch in den Episoden "A Taste of Armageddon" und "Errand of Mercy".

Uhura zeigt am Ende dieser Episode wieder einmal, daß sie auch die Aufgaben eines Navigators (wie auch in "The Man Trap" und "Balance of Terror") übernehmen kann. Mit Areel Shaw beginnt die lange Palette von Kirks Jugendfreundinnen.

In der Szene im Kasino ist noch einmal die abgewandelte Version der Titelmelodie aus "The Conscience of the King" zu hören. Allerdings schnitt das ZDF diese Szene heraus, wie auch ein Stück zu Beginn der Verhandlung und eine dramatische Szene, in der Cogley die Geschichte des Gesetzes, beginnend bei den 10 Geboten von Moses, aufzeigt.

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
Star Trek Shop
Top
13: "The Galileo..."
15: "The Menagerie"
Letztes Update:
21. Juni 1998

©1998 Martin Stahl.