Voy: 41
"Resolution" (Entscheidungen)

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Staffel2
40: "Tuvix"
42: "Basics, Part 1"

Szenenbild
US-Erstsendung:
13.5.1996

SAT1-Erstsendung:
14.3.1998

Regie:
Alexander Singer

Drehbuch:
Jeri Taylor

Musik:
Dennis McCarthy

Kamera:
Marvin V. Rush A.S.C.

Gaststars:

Simon Billig
als Hogan

Susan Diol
als Danara Pel

Bahni Turpin
als Swinn

Inhalt:

Janeway und Chakotay sind von einem Insekt infiziert worden. Die beiden müssen daher auf einem Planeten zurückbleiben, dessen Atmosphäre sie vor dem Ausbruch der Krankheit bewahrt. Kim kann sich jedoch nicht damit abfinden, den Captain einfach zurückzulassen. Janeway findet einen Primaten, dessen Immunsystem sie untersuchen möchte, um vielleicht doch ein Mittel gegen die Krankheit zu finden. Die Voyager scannt einen Convoy der Vidiianer. Kim hofft, daß die Vidiianer vielleicht ein Heilmittel kennen, doch Tuvok folgt Janeways Befehl, jeden Kontakt mit den Vidiianern zu vermeiden. Kim hat den Vorschlag, den Vidiianern einen Handel mit klingonischer DNS anzubieten, doch Tuvok lehnt ab. Kes kann schließlich Tuvok davon überzeugen, daß die Moral der Crew zu sehr leiden würde, wenn man diese Möglichkeit ungenutzt verstreichen ließe. Man nimmt Kontakt mit Denara Pel auf, die bestätigt, daß den Vidiianern ein Heilmittel bekannt ist. Auf dem Planeten zerstört ein Sturm Janeways Labor. Der Treffpunkt mit Pel erweist sich als Falle und die Voyager wird von Vidiianerschiffen angegriffen. Denara nimmt Kontakt mit dem Holodoc auf und meint, sie habe nichts von dem Angriffsplan gewußt. Während man kurz die Schilde senkt um das Serum an Bord zu beamen, läßt Torres Antimaterie frei, die Kim mit einem Torpedo zur Explosion bringt und die Vidiianer-Schiffe außer Gefecht setzt. Nun kann man Janeway und Chakotay holen gehen.

Kritik:

Eine nette Charakterepisode, bei der man sich natürlich mal wieder fragt, wie es denn der Voyager gelang, so schnell mit der Vidiianerin Denara Pel Kontakt aufzunehmen. Immerhin hatte man Pel doch schon vor etlichen Episoden hinter sich gelassen.

Bei der Beziehung zwischen Janeway und Chakotay blieb man auf ärgerliche Weise zurückhaltend. Ab dieser Episode reden sich Janeway und Chakotay, wenn sie unter sich sind, immerhin mit ihrem Vornamen an. Ansonsten wurde eine etwaige Beziehung zwischen den beiden auch die ganze nächste Staffel über nicht mehr aufgegriffen, wodurch eine Menge an Potential verschenkt wurde.

Es gibt bei Serien-Autoren die goldene Regel: Wenn sich zwei Hauptfiguren erst einmal kriegen, dann wird die Beziehung unglaublich langweilig. Jeder kennt sicher genügend Beispiele aus Serien wie "Wer ist hier der Boß" oder "Lois und Clark". Auch Star Trek bestätigt diese Regel: Das Kira-Shakaar-Verhältnis verlor jeden Reiz, als die beiden zueinanderfanden. Ich verlange aber auch gar nicht, daß Janeway und Chakotay ein Liebespaar werden. Aber knistern könnte es doch wenigstens.

Es gibt eine Menge guter Gründe, warum Janeway und Chakotay kein Paar werden sollten. Immerhin ist Janeway der erste weibliche Captain in Star Trek, der nicht nur als Alibi-Nebenfigur zu sehen ist, und man sollte dem Zuschauer nicht den falschen Eindruck mit auf den Weg geben, daß eine Frau nicht Captain sein kann, ohne daß sich ihre untergebenen Offiziere gleich in sie verlieben. Eine vollendete Liebesbeziehung ist auch nicht sonderlich spannend, und die heimliche Zuneigung, die nie eine Erfüllung zu bekommen scheint, ist in der Tat schon fast ein Serienklischee. Andererseits benötigt "Star Trek - Voyager" dringend stabile Elemente in der Serie, die sich wie ein roter Faden durch die Episoden ziehen, und die sind bedingt durch das Konzept der Serie eigentlich nur durch Interaktionen der Hauptfiguren möglich.

Jeri Taylors große Stärke sind Figurenentwurf und die Vertiefung von Charakteren. Das kann sie besser als so ziemlich jeder andere im Star Trek-Team. Man nehme nur Janeways Abschiedsrede, die war wirklich grandios geschrieben. Das beherrscht sie einzigartig. Ansonsten aber halte ich sie, Jeri Taylor-Fans mögen es mir verzeihen, für keine besonders gute Drehbuchautorin. Ihre Stärken liegen in der Nachbearbeitung, sie kann Dialoge verbessern oder umschreiben und den Figuren wirklich Tiefe verleihen. Taylor übertreibt es ein wenig mit den Anekdoten und kleinen Geschichten aus der Vergangenheit, die Taylors Figuren in jeder Lebenslage parat zu haben scheinen. Aber meistens gelingt es ihr, ihren Figuren die notwendige Wärme zu geben.

Aber ihre Stories sind in der Regel einfallslos und klischeebeladen. Zwei Hauptfiguren in der klassischen "Fish-out-of-Water"-Situation ist genauso wenig originell wie die Tuvok-Story, die nur wie der x-te Aufguß der Classic-Episode "The Galileo Seven" (dt.: Notlandung auf (der) Galileo7) wirkte. Ein Vulkanier, der ob seiner Emotionslosigkeit bei seinen Untergebenen aneckt; das ist inzwischen mehr ein langweiliges Star Trek-Klischee als eine originelle Story. Ganz fatal war die Raumschlacht mit den drei Vidiianer-Schiffen. Hier merkt man ganz besonders, daß Taylors Stärke im Figurenentwurf und der Charaktervertiefung liegt, nicht aber im Erzählen einer Story. Nichts ist langweiliger, als wenn während einer Schlacht plötzlich in einem Monolog erklärt wird (die Vidiianer hören inzwischen netterweise auf zu schießen), was als nächstes zu tun ist. Das ganze wirkt wie eine vorweggenommene Inhaltsangabe der nächsten Actionszene. Das ist der Spannungskiller schlechthin. Als Michael Piller das Drehbuch zu "Best of Both Worlds Part 2" (dt.: Angriffsziel Erde) schrieb, hat er Riker den Plan, Locutus zu befreien, auch nicht erst in einem Monolog erklären lassen. Das war auch gar nicht nötig, wir haben ja miterlebt, was passiert.

"Resolutions" beweist etwas, was wir alle längst wissen. Keine noch so gute Charakterisierung und kein noch so guter Dialog können eine spannende Story ersetzen. Und die Story von "Resolutions" war mit einer unglaublichen Vorhersehbarkeit behaftet. Auf deutsch: Die Folge war langweilig. Daran können leider einige sehr gute Charaktermomente nichts ändern. Noch nicht einmal eine Janeway in der Badewanne... Und der Affe! Was sollte bloß dieser Affe? Okay, ich habe den Film "Outbreak" auch gesehen, doch da machte der Affe zur Bekämpfung des Virus' Sinn...

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40: "Tuvix"
42: "Basics, Part 1"
Letztes Update:
25. Februar 1998

©1998 Thomas Höhl.