Star Trek: 72
"That Which Survives" (Gefährliche Planetengirls)

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Staffel3
71: "The Mark..."
73: "The Lights..."

US-Erstausstrahlung:
24.1.1969

ZDF-Erstsendung:
19.8.1972

Produzent:
Fred Freiberger

Regie:
Herb Wallerstein

Drehbuch:
John Meredyth Lucas

Story:
Michael Richards

Musik:
Fred Steiner

Gaststars:

Lee Meriwether
als Losira

Arthur Batanides
als Lt. D'Amato

Naomi Pollack
als Lt. Rahda

Die Handlung

Szenenbild Der Planet ist zwar noch sehr jung, hat aber bereits eine atembare Atmosphäre und eine Vege-tation entwickelt, und trotz seiner geringen Größe ähnelt er sehr der Erde. Kirk will dieses Phänomen näher untersuchen und beamt mit McCoy, Sulu und dem Geologen D'Amato hinunter. Während sie entmaterialisieren, erscheint eine Frau im Transporterraum und berührt den Transporteroffizier Wyatt, der tot zusammenbricht. Kurz nach ihrer Ankunft auf dem Planeten wird die Enterprise 990,7 Lichtjahre durch das All transportiert. Während Scotty spekuliert, ob die Landegruppe noch am Leben ist, ordnet Spock den Rückflug an. Dr. M'Benga findet heraus, daß bei der Leiche von Wyatt alle Zellen seines Körpers zerstört worden sind.

Der Landetrupp macht sich auf eine ergebnislose Suche nach Nahrung und Wasser. Alle Pflanzen sind mit einem für Menschen tödlichen Virus infiziert. Vor D'Amato erscheint wieder diese Frau, die ihm erklärt, sie sei für ihn bestimmt und ihn berührt. Als die anderen hinzukommen, ist sie wieder verschwunden, und McCoy kann nur noch D'Amatos Tod feststellen. Da selbst der Phaser kein Loch in den Boden brennen kann, begraben sie ihn unter Steinen.

Da Scotty das Gefühl hat, mit der Enterprise stimme etwas nicht, schickt er Mr. Watkins los, um das Ventil für die Materie-Antimateriekammer zu kontrollieren. Dort wird er von der Frau erwartet, die ihn mit einer Berührung tötet und dann das Ventil sabotiert. Die Enterprise beschleunigt immer weiter, und bei dieser Über- ladung der Maschinen wird sie bald explodieren.

Als auf dem Planeten die Nacht anbricht, legen sich Kirk und McCoy hin, während Sulu die erste Wache hält. Auch er erhält Besuch von der Frau, die ihn berühren möchte. Schon eine leichte Berührung verursacht eine böse Wunde an seiner Schulter, während die Berührung dem dazwischeneilenden Kirk gar nichts ausmacht.

Auf der Enterprise hat Spock einen Plan, um den Energiefluß mit einer magnetischen Sonde zu unterbrechen. Scotty dringt daraufhin in einen Wartungsschacht und macht sich an die Arbeit. Auf dem Planeten diskutieren die Männer ihre Situation, als ein Pfeifen ertönt und Kirk seinen Phaser gerade noch wegschleudern kann, bevor er unter einer Überladung explodiert. Wenig später erscheint wieder die Frau. Sie erfahren, daß sie Losira heißt und daß sie die Station gegen Invasoren verteidigen muß. Diesmal ist sie für Kirk bestimmt, und McCoy und Sulu stellen sich schützend vor ihn, da die Berührung nur für den tödlich ist, für den Losira bestimmt ist. Da Losira keinen Erfolg hat, verschwindet sie wieder. Sulu registriert wieder eine starke Umkehrung des Magnetfelds - das Zentrum muß ganz in der Nähe sein. Und da öffnet sich auch vor ihnen eine Tür im Felsen, und ein Gang führt in die Station.

Spock läßt inzwischen vom Computer die Situation der Enterprise analysieren und findet heraus, daß die Enterprise durch einen Molekulartransporter gebeamt und dabei phasenverschoben wurde. Scotty kehrt daher die Polarität an seiner Sonde um, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen und kann dann erfolgreich den Energiefluß unterbrechen. Die Enterprise verliert daraufhin sofort an Geschwindigkeit.

Losira erscheint wieder in der Station und ist erneut für Kirk bestimmt. McCoy und Sulu schützen ihn, doch da tauchen zwei weitere Losiras auf, die für die beiden bestimmt sind. Die Frauen kommen bedrohlich nahe, als Spock und eine Wache materialisieren und den würfelförmigen Computer an der Decke vernichten. Daraufhin verschwinden die drei Frauen, und an der Wand erscheint eine Projektion der echten Losira, die eine Botschaft für das erwartete Versorgungsschiff der Kalandaner hat. Bei der Errichtung dieser Station haben die Kalandaner versehentlich einen tödlichen Virus produziert, und Losira, die letzte Überlebende, hat den Computer programmiert, mit Hilfe von Androiden die Station gegen Invasoren zu verteidigen. Doch der Computer war wohl zu perfekt und hat zuviel von Losiras Persönlichkeit hineinprojeziert, so daß die Androiden zu lange zögerten, bevor sie töteten. Kirk meint, daß ihre Schönheit überlebt hat.

Info:

Obwohl am Ende der Episode Schiff und Hauptcharaktere gerettet sind, endet "That Which Survives" sehr melancholisch, da man Mitleid mit der sterbenden Losira bekommt, die vergeblich auf ihre Leute gewartet hat. Losira ist am Ende so verzweifelt wie zu Beginn der Folge, als sie plötzlich im Transporterraum erscheint und "Wait! You must not go!" ruft. In anderen Fällen ist sie aber ziemlich entschlossen, und das ganz besonders, als sie Mr. Watkins im Maschinenraum tötet. Sie wirkt dabei sehr kaltblütig. Leider erfährt man nicht mehr über Losira und die Kalandaner. Zumindest die Androidenprojektion kann entweder Gedanken lesen oder alle Datenspeicher der Enterprise anzapfen, da sie über jedes ihrer Opfer genau Bescheid weiß. Der Computer, der die Station wer-weiß-wie-lange bewacht hat, verfügt über einen gigantischen Transporter, der die Enterprise fast 1000 Lichtjahre weit schleudert und selbst dorthin noch seine Projektionen schicken kann. Losira entmaterialisiert, indem sie sich erst zu einem Strich und dann zu einem Punkt zusammenzieht. Aber wie Kirk sagt, der Computer ist zu perfekt. Zum einen ermöglicht Losira durch ihr Zögern den Männern einen Zeitgewinn, und wäre die Enterprise durch die Sabotage nicht so stark beschleunigt worden, hätten sie es nicht mehr rechtzeitig zum Planeten zurückgeschafft. Es ist anzunehmen, daß später ein Forschungsteam auf den Planeten zurückkehrt, um mehr über die Kalan-daner und den Computer mit den würfelförmigen Lichtern herauszufinden.

"That Which Survives" zeigt deutlich, daß die Besatzung der Enterprise nicht nur aus den Hauptcharakteren besteht. D'Amato, der Chefgeologe, hätte über diesen Planeten eigentlich einen Vortrag auf der 5. interstellaren geophysischen Konferenz halten sollen. Dr. M'Benga, den wir bereits aus "A Private Little War" kennen, übernimmt McCoys Posten in der Krankensta-tion, und es wird auch noch ein Dr. Sanchez erwähnt, der die Autopsie an Ensign Wyatt vornimmt. Die Krankenstation besteht also nicht nur, wie man so häufig meinen könnte, aus Dr. McCoy und Schwester Chapel. Sulus Posten übernimmt Lt. Radha. Das ist das erste Mal, daß eine Frau am Steuer sitzt (die anderen Frauen saßen immer an der Navigationskonsole). Sie erweist sich als genauso kompetent wie ihre männlichen Kollegen. Parallel zu den Geschehnissen auf der Brücke sehen wir auch Scotty und seine Leute im Maschinenraum.

Die Zusammenstellung des Landetrupps ist aber etwas unglaubwürdig. D'Amato ist okay, obwohl er eigentlich nur deshalb mit dabei ist, damit Losira auf dem Planeten ein Opfer findet, und daß Kirk gerne bei den Landetrupps dabei ist, ist ja bekannt. Aber was sollen der Chefarzt und der Steuermann bei der Erforschung eines fremden Planeten? Botanik ist zwar Sulus Hobby (siehe "The Man Trap"), aber er wird dafür bezahlt, daß er das Schiff steuert, und unter den 431 Besatzungsmitgliedern wird es wohl auch einige Botaniker geben. Andererseits gibt das Sulu wenigstens einmal in der dritten Season die Gelegenheit, bei einem Landetrupp dabeizusein. Es fällt auf, daß weder Spock noch die Wache fragen, was mit D'Amato geschehen ist. Kirk gibt den Befehl, alle hochzubeamen, ohne daß ein Wort über D'Amato fällt. Dafür wird Chekov erwähnt, obwohl er in dieser Folge gar nicht vorkommt.

Mit Warp 14.1 erreicht die Enterprise in der gesamten Classic-Serie die höchste jemals angegebene Geschwindigkeit. In "By Any Other Name" wurde ihr Antrieb durch die Kelvaner modifiziert und eine definitive Endgeschwindigkeit über Warp 11 wurde dort nie genannt. Die Entmaterialisierung zu Beginn dauert diesmal länger, und zwar so lange, daß der Landetrupp noch in aller Ruhe mitbekommt, wie Losira auftaucht und Wyatt umbringt.

Es wäre eigentlich bei Star Trek zu erwarten gewesen, daß Kirk einen Monolog hält und Losira zum Aufgeben überredet. Stattdessen kommt die Rettung in letzter Sekunde, indem der Computer mit einem Phaser zerstört wird. Damit diese Situation entstehen kann, muß der ganze Landetrupp die Phaser im Lauf der Handlung verlieren. D'Amatos Phaser wird mit ihm beerdigt, Sulu verliert seinen, als er vor Losira flieht und dabei stürzt, und der von Kirk explodiert. McCoy hat von Anfang an keinen dabei, was man recht deutlich in der Szene im Transporterraum sieht. Wenigstens heben sie D'Amatos Tricorder auf, und Sulu benutzt ihn in der Nacht, um ein automatisches Notsignal abzustrahlen.

Losira erklärt Kirk, daß sie seine DNA absorbiert und dadurch wieder leben wird (und damit Kirk tötet). Das ergibt absolut keinen Sinn, unter anderem auch, weil sie ja schon von drei Leuten die DNA absorbiert hat und immer noch nicht lebt.

Wie auch in "The Gamesters of Triskelion" und "The Tholian Web" hat es Spock als Kommandant nicht einfach. Die Besatzung mit ihm aber auch nicht. Die anderen Offiziere sind ihm zu emotional (Scotty) und nicht genau genug (Lt. Radha)

Das Erdbeben wird sehr deutlich gemacht. Man sieht wirklich, wie der Boden unter den Männern wackelt und dadurch eine Fernsehstudio-/Styroporkulisse aufkommen läßt. Eine der Szenen, als die Enterprise weggebeamt wird und dabei in einem schwarzen Viereck erscheint, stammt aus "Plato's Stepchildren".

Naomi Pollack spielte in "The Paradise Syndrome" eine Indianerin.

Der Kalandaner-Außenposten erscheint als der dunkelblaue/-braune Planet é la Triacus oder Triskelion. Neben Iota aus "A Piece of the Action" ist es der einzige Planet, auf dem wir auch eine Nacht erleben.

In der deutschen Fassung fehlt die Szene, in der Landetrupp entdeckt, daß alles vergiftet ist, außerdem eine Szene nach D'Amatos Beerdigung, in der Sulu die Horta aus "The Devil in the Dark" erwähnt und der Anfang der Szene, in der sich Kirk und McCoy zum Schlafen hinlegen.

Die deutsche Fassung fällt besonders durch viele dümmliche Witze von Kirk und Spock auf. Kirk wünscht sich auf dem Planeten "ein paar saftige Steaks, aber gut abgehangen" und "Vater sagt: Da geht's lang." Spock: "Ich bin mit der Rübe an die Kante gerempelt." Zu Scotty sagt er, als dieser meint, er würde einen Besen fressen, der 10 Jahre in Sirup gestanden hat: "Sie sind naschhaft, Mr. Scotty, aber nun mal im Ernst." Das mit der Naschhaftigkeit würde noch zu Spock passen, aber er würde nie zugeben, daß er einen Witz macht. "That Which Survives" endet im Deutschen mit Kirks Bemerkung zu Spock: "Was verstehen Sie schon von Frauen, Sie Sexmuffel?"

Diese Folge ist enthalten in dieser DVD-Box
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Letztes Update:
1. Februar 1999

©1999 Martin Stahl.