Star Trek - The Next Generation: 81
"Reunion" (Tödliche Nachfolge)

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Staffel4
80: "Legacy"
82: "Future..."
US-Erstsendung:
3.11.1990

ZDF-Erstsendung:
24.8.1993

Regie:
Jonathan Frakes

Drehbuch:
Thomas Perry,
Jo Perry,
Ronald D. Moore and
Brannon Braga

Story:
Drew Deighan,
Thomas Perry and
Jo Perry

Gaststars:
Suzie Plakson
als K'Ehleyr

Robert O'Reilly
als Gowron

Patrick Massett
als Duras

Charles Cooper
als K'mpec

Jon Steuer
als Alexander

Michael Rider
als Wächter

April Grace
als Transporter Chef Hubbell

Basil Wallace
als klingonischer Wächter

Mirron E. Willis
als klingonischer Wächter

Inhalt:

SzenenbildEin klingonischer Schlachtkreuzer nähert sich der Enterprise, an Bord befinden sich Botschafterin K'Ehleyr und K'mpec, der Kanzler des klingonischen Imperiums. K'Ehleyr beamt mit ihrem Sohn Alexander auf die Enterprise. Worf erfährt, dass er der Vater des Kindes ist. Die Botschafterin erklärt Picard, dass K'mpec, der bisher den Ausbruch eines Bürgerkriegs verhindern konnte, im Sterben liegt, er aber vor seinem Tod noch unbedingt mit ihm reden will. Picard beamt auf den Klingonenkreuzer und erfährt, dass K'mpec vergiftet wurde. Der Kanzler hält einen seiner beiden potentiellen Nachfolger, Duras oder Gowron, für den Mörder. Er bittet Picard seinen Mörder zu entlarven und damit zu verhindern dass ein gemeiner Meuchelmörder in Zukunft das Imperium führen könnte. K'mpec beauftragt Picard damit, den nächsten Führer des klingonischen Imperiums zu ernennen.

Als Duras und Gowron eintreffen sind sie wenig von der Rolle Picards begeistert. Während einer Zeremonie in der der Tod K'mpecs überprüft wird explodiert eine Bombe die zwei Klingonen tötet. Um Zeit zu gewinnen um die Täter zu finden beschließt Picard ein altes, lange dauerndes Zeremoniell zu verwenden um den Nachfolger K'mpecs zu bestimmen. Inzwischen muss sich Worf damit auseinandersetzen einen Sohn zu haben. K'Ehleyr möchte, dass Worf ihn als seinen Sohn anerkennt, aber er hat Zweifel, da Alexander so unter seiner Entehrung leiden könnte. K'Ehleyr versucht herauszufinden warum Worf die Entehrung erduldet hat, aber sowohl Picard als auch Worf halten ihr Versprechen gegenüber K'mpec es niemanden zu verraten.

Geordi und Data entdecken schließlich, dass die Bombe mit einem romulanischen Zündmechanismus ausgestattet war. Als Dr. Crusher auch noch herausfindet, dass die Bombe im Körper eines Leibwächters von Duras detoniert ist, führen alle Spuren zu Gowrons Konkurrenten.

Auch K'Ehleyr hat inzwischen Nachforschungen über die Entehrung von Worf und das Khitomer Massaker angestellt, die sie auf die Spur von Duras bringen. Als dieser die Zugriffe auf die geheimen Dateien bemerkt und zurückverfolgt, sucht er K'Ehleyrs Quartier auf und verletzt sie tödlich. Als Worf und Alexander die sterbende Frau finden, kann sie Worf noch mitteilen dass Duras ihr Mörder ist, bevor sie stirbt.

Worf beamt auf Duras' Schiff und tötet ihn im Zweikampf. Picard ist enttäuscht von Worf, da er zwar nach klingonischer Tradition aber nicht im Geist der Sternenflotte gehandelt hat. Er lässt einen Tadel in Worfs Dienstakte eintragen, behält ihn aber an Bord, da Worf den Dienst nicht quittieren will.

Worf beschließt seinen Sohn zu seinen Pflegeeltern auf die Erde zu schicken.

Kommentar:

Mit "Reunion" gelingt das Kunststück, gleich an zwei Folgen anzuschließen ("The Emissary" (dt.: Klingonenbegegnung) und "Sins of the Father" (dt.: Sünden des Vaters), die beide nicht gerade zu den schlechtesten gehören) und deren Handlungen zusammenzuführen und dabei die Ausgangsepisoden sogar zu übertreffen. Worf steht erneut im Mittelpunkt und wird mit drei sehr persönlichen Dingen konfrontiert – seiner (Kurzzeit-) Geliebten K'Ehleyr und ihrem gemeinsamen Sohn sowie seiner Entehrung.

Die Entwicklungen in der Folge sind spannend und gut inszeniert, vor allem natürlich die inneren Konflikte von Worf, der plötzlich mit einem Sohn konfrontiert wird, von dem er bisher nichts wusste, und der innerlich zerrissen ist beim Umgang mit K'Ehleyr . Worf schwankt zwischen seiner Liebe und dem Ehrgefühl, das es ihm verbietet seine Gefährtin und seinen Sohn einen Status als Teil seiner Familie zu verleihen. Michael Dorn und auch Suzie Plakson wirken sehr überzeugend, einzig der Darsteller des jungen Alexander lässt etwas zu wünschen übrig. Es ist schade, dass K'Ehleyr in dieser Folge getötet wird, war sie doch ein starker und sehr interessanter Charakter, der noch viel Potential für einige weitere Gastauftritte gehabt hätte. Aber die Autoren haben hier entschieden eine andere Richtung einzuschlagen, die aber durchaus auch ihren Reiz hat und noch zu einigen sehr guten Episoden führen wird.

Besonders interessant ist natürlich auch die Weiterführung der Geschichte rund um die Intrigen und Konspirationen innerhalb der klingonischen Regierung. Nachdem schon in "Sins of the Father" klar wurde, dass der Vater von Duras sein Volk auf Khitomer an die Romulaner verraten hat, erfahren wir in dieser Folge, dass auch Duras selbst mit den Romulanern zusammen arbeitet, um neuer Kanzler des Reiches zu werden. Er schreckt dabei sogar vor einem für klingonische Verhältnisse sehr unehrenhaften Giftanschlag nicht. Zwar wird auch sein Herausforderer Gowron nicht gerade sehr positiv charakterisiert, aber Duras ist nach dieser Folge wohl der Archetyp des korrupten, ehrlosen Klingonen schlechthin.

Bezeichnend ist auch wieder die starke Sympathie, die Picard für Worf und seine Situation zum Ausdruck bringt. Umso nachvollziehbarer ist auch seine Enttäuschung, nachdem Worf Duras in einem Duell getötet hat. Er kann zwar seine Beweggründe verstehen, Blutrache aber natürlich nur schwer tolerieren, schließlich ist Worf Föderationsbürger und Sternenflottenoffizier und hat sich daher an deren Gesetze und Vorschriften zu halten. Sein Respekt und seine Achtung vor Worf begründen sich eben auf seine Loyalität gegenüber diesen Institutionen, und durch seine Übertretung fühlt sich Picard selbst verletzt. Doch letztendlich überwiegt auch hier die Verbundenheit, die alle Führungsoffiziere miteinander haben, das Verständnis ist stärker als die Regeln, und so fällt die Strafe mit dem Eintrag eines Tadels in der Dienstakte recht harmlos aus.

Wunderbar inszeniert ist in diesem Zusammenhang die Szene, als Worf und Alexander die tödlich verletzte K'Ehleyr finden. Worfs Todesschrei und die Szene, in der Worf Alexander kurz Mut zuspricht bevor er sich aufmacht seine Gefährtin zu rächen, wurden von Jonathan Frakes einfach großartig in Szene gesetzt. Worf wirkt in dieser Szene mit Alexander durch geschickten Einsatz der Kameraperspektive wie ein Gigant, gewachsen vor Wut und Hass auf Duras – nur um dann später im Gespräch mit Picard wieder auf seine normale Größe zu schrumpfen.

Die Folge endet danach leider etwas abrupt. Die klingonischen Schiffe ziehen sich zurück und man erfährt seltsamerweise nicht, ob Gowron nun Kanzler ist oder wird. Zum Glück wird die Geschichte aber später weiter fortgesetzt und so kann auch dieses etwas plötzliche und offene Ende im Bezug auf die klingonische Nachfolge der Episode nicht wirklich schaden.

Bemerkenswertes:

In dieser Folge tauchen mehrere Dinge zum ersten Mal auf, unter anderem der neue klingonische Angriffskreuzer der Vor'Cha Klasse, das klingonische Bat'leth Schwert und natürlich Gowron (gespielt von Robert O'Reilly), der spätere Kanzler des klingonischen Imperiums. Er wird noch während einiger wichtigen Folgen in der Next Generation und in zahlreichen Episoden von Deep Space Nine auftauchen.

Suzie Plakson hat in dieser Folge ihren zweiten und letzten Auftritt als K'Ehleyr. Sie spielte die Rolle auch in einer Episode der zweiten Staffel, "The Emissary". Suzie Plakson verkörperte bereits eine vulkanische Ärztin, Dr. Selar, in "The Schizoid Man" (dt.: Das fremde Gedächtnis). Außerdem spielte sie in "Star Trek: Voyager" die Rolle der weiblichen Q in "The Q and the Grey" (dt. Die Q-Krise).

Charles Cooper spielt hier nach "Sins of the Father" zum zweiten Mal den klingonischen Kanzler K'mpec. Er spielte auch General Korrd in "Star Trek V: Am Rande des Universums".

Und noch etwas zu einem Gaststar:
John Steuer spielt in dieser Folge Worfs Sohn Alexander. Später wird die Rolle von Brian Bonsall übernommen, als Alexander ab der fünften Staffel auf die Enterprise zurückkehrt.
Auch bei Deep Space Nine taucht Alexander dann noch einmal in der Folge "Sons and Daughters" (dt.: Söhne und Töchter) auf, dort übernimmt dann Marc Worden die Rolle.

Nitpicking:

Klingonische Kinder entwickeln sich aber sehr schnell! Offensichtlich wurde Alexander in "The Emissary" (dt.: Klingonenbegegnung) gezeugt. Da ein Produktionsjahr ungefähr einem Jahr in der Serie entspricht, sind seitdem erst 1 ½ Jahre vergangen, dafür ist Alexander aber schon sehr groß und in etwa mit einem vierjährigen Menschenkind vergleichbar.

K'Ehleyr berührt in einem romantischen Moment Worfs Kommunikator. Dieser wird aber seltsamerweise dadurch nicht aktiviert.

Gowron bietet K'Ehleyr eine Position im klingonischen Rat an, wenn er ihr hilft das Ritual der Nachfolge zu beschleunigen. In "Redemption" (dt.: Der Kampf um das klingonische Reich, Teil 1) erfahren wir jedoch, dass Frauen dort keine Positionen einnehmen dürfen.

Nachdem K'Ehleyr stirbt, legt Worf sie auf den Boden. Als sie schließlich liegt, blinzelt sie mit den Augen. Außerdem liegt ihr Kopf in dieser Szene nach links gewandt, in der nächsten Szene liegt ihr Kopf nach rechts gewandt. Schließlich kommen Dr. Crusher und ihr Assistent nicht vom Flur, sondern aus Richtung des Schlafraumes von links. Als Worf Duras tötet, ist dessen Blut rot, nicht pink wie in Star Trek VI.

Einschaltquoten:

Die Folge erreichte in den USA einen dritten Platz bei einem Rating von 12,2 Punkten.

Im ZDF waren bei der Erstausstrahlung 1,53 Mio. Zuschauer dabei. Bei der ersten Sat.1 Ausstrahlung (25.02.94) sahen 1,56 Mio. Menschen zu, was einem Marktanteil von 12,1% entspricht.

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Letztes Update:
2. Dezember 2002

©2002 Martin Seebacher.