Star Trek - The Next Generation: 25
"Conspiracy" (Die Verschwörung)

Hauptseite
Staffel1
24: "We'll Al..."
26: "The Neutral..."
US-Erstsendung:
13.5.1988

ZDF-Erstsendung:
23.3.1991

Regie:
Cliff Bole

Drehbuch:
Tracy Tormé

Story:
Robert Sabaroff

Gaststars:
Henry Darrow
als Admiral Savar

Ward Costello
als Admiral Quinn

Robert Schenkkan
als Lt. Commander Remmick

Ray Reinhardt
als Admiral Aaron

Jonathan Farwell
als Captain Walker Keel

Michael Berryman
als Captain Rixx

Ursaline Bryant
als Captain Tryla Scott

Inhalt:

SzenenbildPicard wird von seinem alten Freund Captain Walker Keel zu einem mysteriösen Treffen gebeten, an dem auch zwei andere Captains teilnehmen. Keel erklärt, dass merkwürdige Dinge im Kommando der Sternenflotte vorgehen würden und rät Picard die Augen offen zu halten und niemandem von dem Treffen zu erzählen. Picard ist sich nicht sicher, was er von der Angelegenheit halten soll, beauftragt Data aber mit einer Analyse aller Befehle des Sternenflottenkommandos der letzten sechs Monate. Wenig später entdeckt die Enterprise die Überreste von Keels Schiff, der USS Horatio.

Da Data tatsächlich merkwürdige Anordnungen und Umgruppierungen in den höchsten Kommandoebenen aller wichtigen Sternenflotten-Einrichtungen im ganzen Föderationsraum entdeckt, beschließt der Captain, seine Crew in Keels Verschwörungstheorie einzuweihen. Daraufhin kehrt die Enterprise zur Erde zurück, um dem Sternenflottenhauptquartier einen Besuch abzustatten.

Mehrere Admirale laden Picard und Riker zu einem Essen im Hauptquartier ein, Admiral Quinn will jedoch vorher auf die Enterprise kommen. Picard vermutet, dass Quinn mit ihm sprechen will, da er schon vor einiger Zeit ähnliche Befürchtungen wie Keel gegenüber Picard geäußert hatte. Doch Quinn tut alles als Missverständnis ab und erklärt Picard, dass alles in Ordnung sei. Picard beauftragt Riker, den Admiral im Auge zu behalten, da er sich sicher ist, dass es nicht der echte Admiral ist. Während Picard auf die Erde beamt, greift Quinn Riker an und versucht ihn mit einem Parasiten zu infizieren. Auf der Krankenstation entdeckt Dr. Crusher, dass auch Quinn mit so einem Parasiten infiziert ist und seinen Körper kontrolliert.

Auf der Erde trifft Picard inzwischen auf einige Admirale und auch auf Commander Remmick, der früher schon gemeinsam mit Quinn auf der Enterprise eine Untersuchung durchgeführt hat. Beim Essen erfährt Picard, dass die Parasiten die Sternenflottenoffiziere kontrollieren. Als er das Treffen verlassen will, kommt Riker und gibt vor, von einem Parasiten übernommen worden zu sein. Er kann den Captain befreien und die Infizierten betäuben. Die Parasiten verlassen die Körper der Befallenen und kriechen zu Commander Remmick, der anscheinend das Mutterwesen ist. Picard und Riker können Remmick töten, daraufhin scheint die Gefahr von den Parasiten gebannt zu sein.

Kommentar:

"Conspiracy" zählt zu den bisher düstersten und spannendsten Folgen der Serie. Die Verschwörung, die bereits in der Folge "Coming of Age" (dt.: Prüfungen) angedeutet wurde, nimmt hier Gestalt an und findet gleichzeitig auch ihren Abschluss. In der ursprünglichen Idee sollte die Verschwörung aber nichts mit Aliens zu tun haben, sondern durch unzufriedene Sternenflottenoffiziere entstehen, die sich durch Vorschriften wie der Obersten Direktive zu sehr eingeschränkt fühlen. Roddenberry passte dieser Story-Grundentwurf aber nicht, da er sein Bild von einer moralisch und ethisch hochstehenden Menschheit und Sternenflotte zerstört hätte. Im Zusammenhang mit der Folge "Coming of Age" und der Auflösung in dieser Folge hätte so eine Entwicklung aber tatsächlich mehr Sinn gemacht, als die tatsächliche Umsetzung in der Folge. So bleiben leider viele Fragen offen, was aber dem hohen Unterhaltungswert der Folge glücklicherweise keinen Abbruch tut.

Interessant ist auch der große Ekelfaktor der Folge. Lebende Raupen zum Essen, krabbelnde (wenn auch nicht besonders gelungen animierte) Parasiten und ein explodierender Kopf – so was sieht man bei Star Trek nicht allzu oft. Glücklicherweise möchte man beinahe sagen, dafür gibt es schließlich andere Serien.

Interessant ist auch, dass bei Deep Space Nine die Grundidee wieder aufgegriffen wurde. Im Zweiteiler "Homefront / Paradise Lost" (dt.: Die Front / Das verlorene Paradies) sind es tatsächlich hochrangige Mitglieder der Sternenflotte, die einen Putschversuch planen. Man muss aber schlussendlich doch feststellen, dass die ursprüngliche Idee bei der Next Generation tatsächlich nicht so gut aufgehoben gewesen wäre, da sie die der Serie zugrundeliegende Philosophie wahrscheinlich stark verändert hätte. Da Deep Space Nine sich ohnehin weiter als jede andere Star Trek Serie von Roddenberrys ursprünglichen Konzept entfernt hat, fügt sich die Folge dort gut in das Gesamtkonzept ein. Wie man zu jeder Serie steht ist ohnedies Geschmackssache.

So gesehen sind einige durch die Änderungen entstandene Ungereimtheiten in "Conspiracy" sicherlich leichter zu verschmerzen, denn das Ergebnis kann letztendlich trotzdem überzeugen und fügt sich gut in das Gesamtbild der Next Generation ein.

Bemerkenswertes:

Die Folge ist eine Fortsetzung von "Coming of Age" (dt.: Prüfungen), in der Admiral Quinn und Commander Remmick die Enterprise besuchten und es bereits erste Hinweise auf eine Verschwörung in der Sternenflotte gab. Leider erfährt man in "Conspiracy" nicht, ob Quinn oder Remmick damals schon von den Parasiten befallen waren. Die Folge erhielt 1988 eine Emmy-Nominierung für "hervorragende Maske / Makeup" (Werner Keppler, Michael Westmore, Gerald Quist).

Als Data die Aufzeichnungen der Sternenflottenkommando-Befehle durchsieht ist ein Papagei auf dem Monitor zu sehen. Eine Anspielung auf den Spitznamen "Great Bird of the Galaxy" für Star Trek Erfinder Gene Roddenberry?

Die deutsche Synchronisation ist wieder einmal recht oberflächlich. Aus dem Sektor 23 wird eine halbe Minute später plötzlich der Sektor 63 und zum Schluss wird auch noch die Aussage von Data verfälscht. Während er im Original die letzte gesendete Nachricht von Remmick als Peilsignal (für eine zu erwartende Invasion?) bezeichnet, spricht er in der deutschen Version von einer "Warnung vor der Menschheit". Erst wenn man weiss was im Original gesagt wurde, versteht man die betretenen Gesichter der Crew wirklich. Dafür verzichtet die Synchronisation auf einen Fehler des Originals, in der Riker eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf Warp 6 anordnet, und LaForge mit "Aye Sir, full impulse" antwortet.

Die Szene, in der Remmick getötet wird, wurde vom ZDF (und auch von anderen Sendern) geschnitten. Man sieht darin, wie Remmicks Kopf explodiert. Zuvor wurde bereits eine Szene geschnitten, in der ein Parasit den Körper eines Menschen verlässt.

Captain Rixx ist der erste Bolianer, der in Star Trek zu sehen ist. Benannt hat man das Volk nach dem Regisseur dieser Episode, Cliff Bole.

Ursprünglich sollte die Verschwörung völlig ohne außerirdische Beteiligung ablaufen, aber Roddenberry sah sein Bild von einer sauberen Sternenflotte bedroht und ließ die Story ändern.

Jonathan Frakes hat bei den Dreharbeiten tatsächlich einige der Raupen gegessen. Die Szenen wurden aber nicht in die gesendete Fassung eingebaut.

Die Außenaufnahmen des Hauptquartiers der Sternenflotte in San Francisco wurden aus "Star Trek IV - The Voyage Home" wiederverwertet.

Data führt zum ersten Mal Selbstgespräche, als er die Nachforschungen betreibt.

Nitpicks:

Als Riker von Quinn angegriffen wird, ruft dieser den Sicherheitsdienst. Der rührt sich aber nicht wirklich, statt dessen kommen Worf und LaForge (vielleicht noch dazu von der Brücke?) angerannt. Sogar Dr. Crusher ist schneller im Admiralsquartier als der eigentliche Sicherheitsdienst, von dem man in dieser Folge gar nichts bemerkt.

Warum wurden die Parasiten nicht schon früher entdeckt? Die Kiemen sind nicht gerade unauffällig. Außerdem sind die Parasiten nicht so klein, die müsste auch ein oberflächlicher medizinischer Scan schnell aufspüren, zumal die Parasiten auch den Metabolismus ihrer Wirte beeinflussen und verändern.

Man kann die Kieme des Parasiten bei Quinn nicht erkennen, als er an Bord der Enterprise kommt. Erst auf der Krankenstation ist sie plötzlich da.

Laut Picard haben die Parasiten die Befallenen verlassen, nachdem das Mutterwesen getötet worden war. Warum? Und vor allem, überall in der Föderation? Laut Datas Analysen muss man ja annehmen, dass überall in der Föderation infizierte Offiziere hohe Kommandoposten in strategisch wichtigen Einrichtungen der Sternenflotte übernommen haben.

Zitat:

"Friendship must dare to risk, Counselor, or it's not friendship" Picard

Einschaltquoten:

In den Syndication Charts konnte die Serie nur ein schwaches 9.4 Rating bei einem 5. Platz verbuchen. Auch in Deutschland hatte das ZDF mit dieser Folge nicht so viel Erfolg und konnte nur 2,69 Mio. Zuschauer an die Bildschirme fesseln.

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Letztes Update:
24. März 2002

©2002 Martin Seebacher.