Star Trek - The Next Generation: 21
"The Arsenal of Freedom" (Die Waffenhändler)

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Staffel1
20: "Heart of..."
22: "Symbiosis"
US-Erstsendung:
15.4.1988

ZDF-Erstsendung:
16.2.1991

Regie:
Les Landau

Drehbuch:
Richard Manning
Hans Beimler

Story:
Maurice Hurley
Robert Lewin

Gaststars:
Vincent Schiavelli
als Bettler

Marco Rodriguez
als Captain Paul Rice

Vyto Ruginis
als Lt. Logan

Julia Nickson
als Ensign Lian T'Su

George de la Pena
als Orfil Solis>

Inhalt:

SzenenbildDie Enterprise fliegt zum Planeten Minos um das Verschwinden des leichten Kreuzers USS Drake zu untersuchen. Minos war für seinen regen Waffenhandel bekannt, aber nun scheinen alle intelligenten Lebewesen verschwunden zu sein. Nur eine automatische Nachricht mit einer Werbebotschaft für die Waffensysteme von Minos zeugt noch von den ehemaligen Bewohnern des Planeten.

Riker, Yar und Data beamen auf die Oberfläche von Minos und finden nur einen Dschungel und zurückgelassene Waffen vor. Plötzlich taucht Paul Rice, der Captain der Drake, auf. Riker kennt den Offizier und findet rasch heraus, dass es sich nicht um den echten Rice handelt. Tatsächlich ist es eine Maschine, die Informationen über die Enterprise und ihre Besatzung herausfinden soll. Als sie enttarnt wird, hüllt sie Riker in eine Energieglocke. Yar kann die Maschine vernichten und Data versucht Riker aus der Energieglocke zu befreien. Picard und Dr. Crusher beamen sich ebenfalls auf den Planeten, nachdem der Captain das Kommando an LaForge übergeben hat. Schon kurz danach werden sie von einer neuen Maschine angegriffen. Da die Enterprise im Orbit inzwischen auch angegriffen wird und ihre Schilde aktivieren muss, kann sich das Außenteam nicht hochbeamen lassen. Picard und Dr. Crusher stürzen bei der Flucht vor der Maschine in ein unterirdisches Gewölbe. Bei dem Sturz verletzt sich Dr. Crusher schwer.

Inzwischen gelingt es Yar und Data gemeinsam die zweite, stärkere Maschine zu zerstören. Data kann auch Riker aus der Energieglocke befreien. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach Picard und Crusher.

Im Orbit versucht LaForge verzweifelt den getarnten Angreifer auszuschalten. Er gerät in Konflikt mit dem ranghöheren Chefingenieur Logan, der sein Vorgehen kritisiert. Schließlich entscheidet sich LaForge für den Rückzug um das Schiff zu teilen und kehrt danach mit der Kampfsektion zum Planeten Minos zurück.

Inzwischen werden Yar, Data und Riker von weiteren, immer besseren Waffen-Maschinen bedroht. Picard entdeckt in dem Gewölbe einen Apparat, der ein Hologramm von einem Waffenverkäufer projiziert. Dieses erklärt Picard, dass die Waffen zur Demonstration für potentielle Käufer dienen. Als Picard einem Kauf zustimmt, löst sich die letzte, tödliche Waffe auf. Auch LaForge gelingt es im Orbit mit Hilfe einer List die angreifende Waffe zu zerstören.

Kommentar:

"The Arsenal of Freedom" verbindet geschickt mehrere Handlungsebenen und bietet solide Unterhaltung und einige gelungene Charakterszenen. Auch das Special-Effects Team konnte sich einmal so richtig austoben und lieferte einige sehr schöne Aufnahmen.

Die Grundidee der Folge, ein außer Kontrolle geratenes Waffensystem richtet sich gegen seine Entwickler, ist zwar weder neu noch besonders originell, aber die Umsetzung ist gut gelungen und wird gelungen mit den einzelnen Protagonisten verknüpft. Tatsächlich hat jede der Hauptfiguren bis auf Wesley, der in der Folge gar nicht vorkommt, ein paar schöne Szenen. Der Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf der ersten Kommandoerfahrung von Geordi, der sie trotz einiger Schwierigkeiten gut meistert. Dank der sehr unsympathischen Charakterisierung seines Widersachers in Form von Chefingenieur Logan hat Geordi trotz einiger anfänglicher Unbeholfenheiten die Sympathien der Zuschauer (und auch die der Brückencrew) auf seiner Seite. Zum Glück gibt es für Geordi einen guter Rat von Troi und dann klappt's auch mit dem Führungsstil.

Picard darf in der Folge auch mal wieder etwas mehr Action vor Ort erleben. Den Einwand von Troi, er dürfe sich nicht in Gefahr begeben, schmettert er mit einem "Zur Kenntnis genommen" ab und beamt sich zusammen mit Beverly auf die Oberfläche des Planeten. Dort benutzten die Autoren dann den alten Trick zwei Figuren an einem Ort zu isolieren damit sie sich etwas näherkommen können. Tatsächlich wurde ein Verhältnis oder zumindest eine über bloße Freundschaft oder Kameradschaft hinausgehende Beziehung zwischen Picard und Crusher schon mehrmals angedeutet, aber nie richtig vertieft oder weiterentwickelt. Auch hier bleibt es leider nur eine halbgare Angelegenheit. Ursprünglich wollte der Autor Robert Lewin angeblich den Beginn einer Liebesbeziehung zwischen dem Captain und der Ärztin in die Folge einarbeiten, doch Roddenberry soll dagegen gewesen sein. Schade eigentlich, da die Chemie zwischen den beiden eigentlich immer schon gestimmt hat.

Die Auflösung selbst ist geschickt und entbehrt nicht einer gewissen Absurdität. Eine Verkaufspräsentation hat das ganze ausgelöst und ist schuld an der Zerstörung einer ganzen Zivilisation, die sich auf Waffenherstellung und Handel spezialisiert hatte. Nun, jeder hat mal einen schlechten Tag.

Bemerkenswertes:

Beverly kennt sich mit Naturheilmethoden aus, das Wissen hat sie von ihrer Großmutter, die es sich bei einer Katastrophe auf der Kolonie Arvada III angeeignet hat. In der Folge "Sub Rosa" (dt.: Ronin) erfahren wir auch den Namen der Großmutter: Felisa Howard.

Zum zweiten Mal innerhalb der Serie wird das Schiff geteilt. Das erste Mal geschah dies im Pilotfilm, das dritte und innerhalb der Serie letzte Mal ereignet sich in "The Best of Both Worlds, Part II" (dt.: Angriffsziel Erde). Eine vierte, allerletzte Trennung erfolgt dann noch im Kinofilm "Generations" (dt.: Treffen der Generationen).

Was nun mit der USS Drake geschehen ist wird nicht aufgeklärt. Man kann jedoch vermuten, dass sie von den Waffen bei einer "Verkaufsdemonstration" zerstört wurde.

Riker hätte das Kommando über die USS Drake übernehmen können, schlug es jedoch aus um auf der Enterprise als 1. Offizier zu dienen.

Die USS Drake wurde nach dem britischen Seefahrer und Weltumsegler Sir Francis Drake benannt und gehört laut Encyclopedia der Wambundu Klasse an.

Das Miniaturmodell des Waffensystems Echo Papa 607, welches das Außenteam und die Enterprise bedroht, wurde von Effekt-Überwacher Dan Curry aus verschiedenen Teilen zusammengebaut, darunter eine Unterhosenverpackung und eine leere Shampooflasche.

Geordis erste Führungserfahrung wurde bereits in der Episode "Angel One" (dt.: Planet Angel One) angedeutet.

Nitpicks:

Data erklärt Riker, der mit dem falschen Rice spricht, dass er nur die drei Lebenszeichen des Außenteams mit seinem Tricorder empfangen kann. Seit wann ist Data ein Lebewesen? (Intelligenz und Bewusstsein will ich ihm nicht absprechen, aber ein Lebewesen ist eine Maschine nun mal nicht.)

Chefingeniuer Logan weiß auch nicht, was er will! Zuerst fordert er, dass die Enterprise den Orbit verlässt um das Schiff zu retten und hat keine Bedenken das Außenteam mitsamt dem Captain auf Minos zurückzulassen. Als Geordi später tatsächlich so handelt passt es ihm auch nicht, da man das Außenteam nicht zurücklassen dürfe. Also was jetzt?

Nach der Trennung von der Kampfsektion soll die Untertassensektion laut Geordi zur nächsten Sternenbasis fliegen. Das wird mit Impuls aber eine sehr lange Reise werden, da diese Sektion keinen eigenen Warpantrieb besitzt! (Im Pilotfilm trennte sich das Schiff im Gegensatz zu dieser Folge bei hoher Warpgeschwindigkeit. Hier kann man anführen, dass die Warpblase nur langsam kollabiert und die Untertassensektion deshalb noch einige Zeit mit Warpgeschwindigkeit weiterfliegen konnte.)

Warum löst sich die Waffe auf der Planetenoberfläche nach dem Ende der Verkaufspräsentation auf und die mit der Enterprise im Gefecht stehende im Orbit nicht? (Gut, wir kennen die Antwort, es sind wohl dramaturgische Gründe. Aber man hätte die Folge nur geringfügig ändern müssen um dramaturgisch und logisch im grünen Bereich bleiben zu können!)

Es ist verwunderlich (wenn auch verzeihlich), dass Picard von der Auslöschung allen Lebens eines ganzen Planeten hört und dann als erstes ein Außenteam losschickt. Sicherlich hätte die Glaubwürdigkeit etwas mehr Vorsicht verlangt!

Einschaltquoten:

In den amerikanischen Syndication Charts konnte "Symbiosis" ein 10.8 Rating und Platz 4 verbuchen. In Deutschland waren 3,19 Millionen Zuschauer dabei, als die Folge 1991 zum ersten Mal gezeit wurde.

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Letztes Update:
10. März 2002

©2002 Martin Seebacher.