Enterprise: 21
"Detained" (In sicherem Gewahrsam)

Hauptseite
Staffel1
20: "Oasis"
22: "Vox Sola"
US-Erstsendung:
24.4.2002

SAT1-Erstsendung:
23.8.2003

Regie:
David Livingston

Drehbuch:
Mike Sussman &
Phyllis Strong

Story:
Rick Berman &
Brannon Braga

Gaststars:

Dean Stockwell
als Colonel Grat

Christopher Shea
als Sajen

Jessica Stone
als Danik

Dennis Christopher
als Danik

David Kagen
als Major Klev

Inhalt:

SzenenbildMayweather und Archer kommen in einer Gefängniszelle zu sich. Als Archer durch eine Tür sieht, beobachtet er zwei Suliban auf dem Korridor. Der ganze Gefangenenkomplex wimmelt von Suliban. Doch die Aliens scheinen friedlich, sie nehmen kaum Notiz von Archer und Mayweather. Eine Gruppe von Wächtern taucht auf. Sie ergreifen Archer und Mayweather und schleppen sie zum Leiter der Gefängnisses, Colonel Grat.

Colonel Grat heißt die beiden freundlich willkommen. Er ist ein Tandaraner. Archer und Mayweather sind beim Erforschen eines Mondes offenbar in eine Militärzone eingedrungen. Sie wurden daher betäubt und gefangen genommen. Da man nun aber weiß, dass die beiden keine getarnten Suliban sind, sind sie auch keine Gefangene. Sie müssen sich nur bis zur ihrer Anhörung, die aber erst in drei Tagen stattfinden kann, im Lager aufhalten. Dann verspricht Colonel Grat die Freilassung der beiden.

Colonel Grat nimmt auch wie versprochen mit der Enterprise Kontakt auf. Leider können Reed und Hoshi nicht den Aufenthaltsort von Grat ausfindig machen.

Archer findet nach und nach heraus, dass die Suliban, die in dem Komplex interniert sind, nicht dem Cabal angehoren. Vielmehr sollen sie hier von dem Cabal und den Vorurteilen der Tandaranern beschützt werden. Da die Suliban keine eigene Heimatwelt mehr haben, leben sie alle entweder als Nomaden oder auf anderen Planeten. Doch der Cabal rekrutiert Suliban auch gegen deren Willen, um aus ihnen genetisch veränderte Soldaten zu machen.

Grat untersucht die Files von Archers Shuttle und findet dabei Informationen darüber, dass Archer Kontakt mit Sarin hatte, der Anführerin der sulibanischen Widerstandszelle auf Rigel 10. Grat fordert Archer auf, sein Wissen mit ihm zu teilen, doch Archer weigert sich. Daraufhin kontaktiert Grat die Enterprise. Er teilt der Crew mit, dass sich die Anhörung auf unbestimmte Zeit verschoben hätte. Dabei kann Hoshi den Ursprung von Grats Signal scannen.Archer versucht einen Suliban zu überreden, aus dem Internierungslager zu fliehen. Nicht weit von dem Lager entfernt ist ein Shuttlehangar, wo sich die konfiszierten Sulibanschiffe befinden. Doch drei Gefangene hatten in der Vergangenheit bereits versucht, dorthin zu gelangen, und alle verloren dabei ihr Leben.

Die Enterprise erreicht den Planeten und beamt einen Kommunikator in Archers Zelle. Doch Archer informiert seine Crew, dass er zuerst den Suliban bei der Flucht helfen wolle. Am nächsten Tag wird Mayweather auf Grats Befehl hin zusammengeschlagen. Als Archer noch immer nicht kooperieren will, lässt ihn Grat in eine Einzelzelle sperren. Mit dem Kommikator meldet er der Enterprise, dass patrouillierende Schiffe auf die Enterprise das Feuer eröffnen werden, wenn man sich dem Planeten noch weiter nähert.

Dr. Phlox maskiert Reed als Suliban. Er beamt sich direkt in das Lager. T'Pol eröffnet das Feuer auf die Schiffe der Tandaraner. Als Major Klev die routinemäßige Inspektion im Lager durchführt, zündet man eine der Bomben, die Reed mitgebracht hat. In dem Durcheinander können die Wächter überwältigt werden. Reed befreit Archer, wo er von Grat überraschend angegriffen wird. Als Grat Archer wütend wegen der Befreiung der Suliban beschimpft, kommt Reed zu sich und kann Grat überwältigen, wodurch Archer Zeit genug hat, die Waffen zu greifen. Er sperrt Grat in die Zelle, während Archer und die anderen aus dem Lager fliehen.

Kommentar:

Lobenswert an der Episode ist die offensichtliche Parallele zu den amerikanischen Internierungslagern für Japaner, die nach dem zweiten Weltkrieg in den USA errichtet wurden. Es war schon immer ein wichtiger Bestandteil von Star Trek, historische Ereignisse der Menschheit ins All zu übertragen. Die Autoren tun gut daran, angesichts der aktuellen Ereignisse daran zu erinnern, dass sich kriegerische Terrorakte von Organisationen nicht ganzen Völkern zurechnen lassen.

Leider wurde das gut Gemeinte in eine etwas schwerfällige und banale Geschichte gepackt. Denn sobald die offensichtliche Parallele aufgedeckt ist, wird man als Zuschauer mit jeder Menge billiger und lahmer Fernseh-Action abgespeist. Unterbrochen werden die mit stets sehr guten Dialogsszenen zwischen Archer und Grat, die natürlich vor allem für die Fans der TV-Serie "Quantum Leap" (dt.: Zurück in die Vergangenheit) von großem Reiz sind, trifft Scott Bakula darin doch seinen hervorragenden Schauspielerkollegen Dean Stockwell. Damit kamen die Produzenten erfreulich frühzeitig dem Wunsch der "Quantum Leap"-Fans nach, Stockwell doch für eine Gastrolle zu verpflichten. Vielleicht zu früh, man hätte sich für das "Hologramm Al" eine reizvollere Rolle gewünscht, idealerweise eine, bei der Stockwell noch öfter dabei ist. Ein Wiedersehen mit Colonel Grat ist zwar immer möglich, scheint im Moment aber wenig reizvoll.

Auch stellt sich die Frage, ob man nicht erst noch die Gefährlichkeit der Suliban hätte weiter verdeutlichen sollen, bevor man sie mit niedlichen Suliban-Kindern verniedlicht.

Besonders enttäuschend ist das unspektakuläre Ende. Mit gemischten Gefühlen beobachten Archer und seine Kollegen, wie die Suliban dem Lager entkommen. Nun sind sie der Gefahr ausgesetzt, vom Cabal aufgegriffen und in Soldaten verwandelt zu werden. Die Kritik, dass Archer sich durch sein überstürztes Verhalten nicht genug über die Konsequenzen Gedanken gemacht hat, kommt dabei viel zu kurz, gerade sie hätte aber ein besonders großes Maß an Aktualität und Schärfe besessen. Letztlich bleibt die im Ansatz gut gemeinte Episode daher in einer simplen Parallele auf Internierungslager stecken, ohne weiter in brisante Themen einzusteigen.

Fazit: "Detained" ist eine Episode mit guter Message und guten Dialogen. Beides wird leider ein bisschen abgemildert durch eine etwas zähflüssige Handlung und durch viel unoriginelle TV-Action. Dennoch ist "Enterprise" mit solchen Episoden auf dem richtigen Weg.

Zitate:

"The last thing we wanted to do was build these detention centers, but we had no choice. When the Cabal began their activities there was a great deal of fear among the Tandarans. There were instances of violence. Fourteen innocent Suliban were killed in one day alone. We had to find a way to keep them out of danger."
(Colonel Grat)

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Letztes Update:
9. Oktober 2002

©2002 Thomas Höhl.