Enterprise: 17
"Fusion" (Die Verschmelzung)

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Staffel1
16: "Shuttlepod..."
18: "Rogue..."
US-Erstsendung:
20.2.2002

SAT1-Erstsendung:
9.8.2003

Regie:
Rob Hedden

Drehbuch:
Phyllis Strong
Mike Sussman

Story:
Rick Berman
Brannon Braga

Gaststars:

Robert Pine
als Tavin

Enrique Murciano
als Tolaris

VVaughn Armstrong
als Admiral Forrest

John Harrington Bland
als Kov

Inhalt:

SzenenbildDie Enterprise ist unterwegs, um den Arachnid-Nebel zu untersuchen. Dabei wird die Crew von einem Schiff mit vulkanischen Zivilisten kontaktiert. Tavin, der Captain des Schiffs, bittet um Hilfe bei Reparaturen. Der vulkanische Techniker Koy und Tucker arbeiten zusammen, während T'Pol Tavin die Enterprise zeigt. Er wird begleitet von dem jungen Vulkanier Tolaris. Bei einem gemeinsamen Dinner muss Archer zu seiner Verwunderung erkennen, dass diese Vulkanier ganz offen über Gefühle sprechen. Tavin erklärt, dass sie dem "V'tosh ka'tur" angehören, was übersetzt "Vulkanier ohne Logik" heißt. Sie sind auf einer Reise, um ihre Gefühle zu erforschen und ein Gleichgewicht zwischen Emotion und Logik zu finden.

Archer spricht mit T'Pol über die Besucher. Er will wissen, warum sie den Vulkaniern aus dem Weg geht. T'Pol glaubt, dass es gefährlich sei, die Emotion in die vulkanische Logik zu integrieren. Später trifft T'Pol auf Tolaris. Er offenbart ihr zu ihrer Überraschung logische Argumente, die es rechtfertigen, sich mit den Gefühlen auseinander zusetzen.

Am nächsten Tag arbeiten T'Pol und Tolaris zusammen, sie untersuchen den Nebel. Er schlägt ein Experiment vor, wonach T'Pols Träume und Meditationen viel interessanter sein werden. Kurz darauf träumt T'Pol von Tolaris.

Archer erhält eine Botschaft von Admiral Forrest. Kovs Vater liegt im Sterben, und er möchte sich mit seinem Sohn aussöhnen. Als Archer mit Kov spricht, will der aber nichts von seinem Vater wissen. Da Trip und Kov eng zusammenarbeiten, möchte Archer, dass Trip Kov überredet.

Tolaris will T'Pol beim Umgang mit ihren Gefühlen helfen. Er schlägt eine Gedankenverschmelzung vor, eine vergessene Technik der Vulkanier, um Gedanken und Erinnerungen zu verbinden. Dabei befindet sich T'Pol plötzlich in dem Traum der Nacht davor. Als es ihr unangenehm wird, möchte sich die Gedankenverschmelzung beenden, doch Tolaris weigert sich und wird wütend. Nur mit Gewalt kann sich T'Pol Tolaris entziehen.

Archer spricht am nächsten Tag mit Tolaris, doch Tolaris spielt die Angelegenheit herunter. Als Archer nicht locker lässt, wird Tolaris wütend und greift Archer an.

Archer bittet die Vulkanier zu gehen. Dabei erfährt Trip, dass Kov doch Kontakt zu seinem Vater aufnahm.

Kritik:

Szenenbild"Fusion" ist eine wenig aufregende Episode, die viel Aufsehen um Erkenntnisse macht, die wir längst haben. Noch nicht einmal die Idee von Vulkaniern, die die völlige Emotionsunterdrückung komplett ablehnen, wirkt neu. Typisch für "Star Trek": Die Serie gibt sich fortschrittlich und neu, doch wenn einmal eine Gruppe auftaucht, die sich von dem Lebensstil ihrer Rasse und Eltern abwendet, sind sie definitiv zum Scheitern verurteilt. So erging es bereits einer Hippie-Gruppe in der Classic-Folge "The Way to Eden" (dt.: Die Reise nach Eden) oder zum Beispiel einer Gruppe von Okampa, die sich in "Cold Fire" (dt.: Suspiria) weiterentwickelt zu haben schienen. Da merkt man dann doch, welcher Altersklasse die Autoren angehören. Kritik an bestehenden Systemen wird da immer freudig begrüßt, doch unvorstellbar, eine Gruppe könnte tatsächlich einen besseren Weg finden und damit erfolgreich leben.

So war es klar: Die Vulkanier hier sind auf dem Holzweg, eine Erkenntnis, die letztlich zur Frage führt: Was wollten uns die Autoren damit sagen? Dass die Vulkanier schon ihre Gründe haben, wenn sie sich so sehr an die Logik klammern? Das mag für Archer neu sein, wir aber wissen das seit über 30 Jahren!

Letztlich erscheint T'Pols Verhalten auch nicht so ganz nachvollziehbar. Sie lässt sich ein wenig sehr schnell auf die Entdeckungsreise ein, die ihr Tolaris offenbart. Diese Gefühle führen dann zu erotischen Träumen, und diese wiederum nutzt Tolaris zu einer Art Vergewaltigung. Erneut die Frage: Was wollen die Autoren damit zum Ausdruck bringen?

Angesichts dieser offenen Fragen drängt sich daher ein schwerwiegender Verdacht auf. Berman oder Braga kam in die Autorenbesprechung mit dem Vorschlag, eine Story über eine Gruppe von Vulkaniern zu machen, die sich nicht der Logik unterordnen wollen. Nachdem man sich wegen dieser genialen Idee gegenseitig die Schulter geklopft hatte, hatte jemand den Einfall, dies zu einem erotischen Abenteuer für T'Pol werden zu lassen, das allerdings tückisch endet. Damit stand die Story fest, die dann mit allerlei witzlosen Spekulationen über vulkanische Logik und uninteressanten Dialogen angefüllt wurde. Die Erotik selbst schaffte es aus unerfindlichen Gründen, in den USA einige Empörung zu verursachen, in Wahrheit ist sie verklemmt wie eh und je und gewiss nicht geeignet, die Episode zu retten. Dass bereits eine Folge vorher T'Pol im erotischen Traum von Reed auftauchen durfte, spricht auch nicht gerade für die Originalität dieser Szenen.

Fazit: Leider diktiert die Logik eine schlechte Zensur für diese witzlose Episode.

Bemerkenswertes:

Die Vulkanier des 22ten Jahrhunderts praktizieren keine Gedankenverschmelzung.

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Letztes Update:
2. Juni 2002

©2002 Thomas Höhl.